Stingray
Motor: V8
6.162 ccm
482 PS
613 Nm
0-100 km/h: 3,5 s
Top Speed: 296 km/h
Stingray
L: 4.630 mm
B: 1.933 mm
H: 1.234 mm
L: 1.730 kg
R: 2.722 mm
Stingray
Preis Coupé:
103.122,00 Euro
Preis Cabrio:
109.622,00 Euro
Z06
Motor: V8
5.463 ccm
680 PS
623 Nm
0-100 km/h: 2,7 s
Top Speed: 304 km/h
Z06
L: 4.688 mm
B: 2.025 mm
H: 1.235 mm
L: 1.561 kg
R: 2.722 mm
Z06
Preis Coupé:
185.300,00 Euro
Preis Cabrio:
193.255,00 Euro
Chevrolet Corvette C8 – Zweimal Glücksgefühle
Blick aus dem Fenster, blau, himmelblau. Mitten in Hamburg steuert der Straßenverkehr auf seinen Höhepunkt zu. Mit der Z06 ins Getümmel und später dann noch die Stingray mit dem Knopf für´s Verdeck raus. Zweimal Spaß und zweimal Lust.
Es will raus. Sofort und nachhaltig. Es ist die Z06, die Windhund-Variante der Corvette Stingray. Ein Wagen, dem man zwei Super vor den Sportwagen setzen sollte. Knapp 200 Kilo an Masse haben sie dem Zweisitzer mit dem fetten Flügel abtrainiert. Mehr Leichtbau, weniger schwere Technik. Der Motor einen Tick leichter, 5,4 statt 6,1 Liter Hubraum. Dafür mehr Leistung: 200 PS. Das sorgt dann für erfreuliche 306 km/h und 2,7 Sekunden bis hundert. Und noch was: Die Leistungsentfaltung haut dich um. Ab 4.500 Umdrehungen rennt die Lebensfreude in Form von Sound aus den Endrohren und der Wagen läuft in Richtung Lichtgeschwindigkeit. Nicht ganz so hastig wie ein 2.500-PS-Elektriker, aber es stimuliert die Sinne derart, man wähnt sich im siebten Sportwagen-Himmel.
Dann, neben der Autobahn dann das Kurven-Spiel auf der Landstraße. 0 und 100 km/h, liegt die Lust an acht Zylindern ohne Turbo und mit einem Doppelkupplungstriebe, dass so sauber und schnell schaltet, als hätte jemand in Detroit ins Pflichtenheft der Entwickler die Worte „so präzise wie möglich“ geschrieben. Sie haben Wort gehalten. Gebremst wird vorn und hinten mit vier Kolben und die Reifen liefert Michelin. Pilot Sport. Und der Z06 rennt los, schreit brüllt, sitzt auf dem Asphalt wie jemand, den man mit Superkleber auf der Klobrille befestigt hat. Es erfordert schon verwegenste oder tollkühne Manöver, der Ami ist nicht aus der Ruhe zu bringen. Er rennt rein und wieder raus, redet nicht viel. Nur soviel: „Meine Grenze wirst Du so schnell nicht erfahren.“ So geht das Spiel weiter und weiter. Die Lenkung horcht au den Millimeter genau, die Bremsen so exakt wie ein Buchprüfer des Finanzamtes von Lüneburg und der Motor holt Luft und spuckt sie wieder aus. Er saugt und rennt Kilometer um Kilometer. Man könnte süchtig werden. Oder umsteigen.
In den Stingray Konvertible. Das Dach als kleine Schale, einem Targa-Dach ähnlich. Per Knopfdruck tanzen ein paar Bauteile durch die Luft und verschwinden unter einer Blechhaube hinter den Sitzen. Dahinter ein V8 mit 6,2 Liter Hubraum und 482 Pferdestärken. Sie können die Corvette sehr knapp an die 300-km/h-Grenze treiben. Und sie können in aller Ruhe durch Innenstädte rollen. Fast leise. Die 200 Kilo, die sie der Z06 abgenommen haben, sitzen in der Stingray an allen Ecken und Kanten. Dem Komfort kommt das zugute. Keine leichten Mega-Schalen in denen man nicht zwangsläufig stundenlang sitzen will. Die Stingray bietet mehr Sitzkomfort, mehr Entspannung und trotzdem sitzt weiter hinten ein Sturm. An der Leine und nicht so beinhart gefedert. Es geht steil nach vorn, wenn man den schärfsten Fahrmodus wählt, aber eben nicht so dominant. Und der fette Flügel am Ende des Wagen fehlt im Spiegel. Er ist weg.
Ein paar hundert Kilometer hat uns die Stingray mitgenommen. Es war unterhaltsam, weil man nach der Erfahrung im Z06 wissen will, ob es denn auch einen Tick komfortabler geht. Ja, es geht. Und trotzdem kann er rennen, Lust entfachen, Spaß verbreiten. Das Thema Sicherheit spielt eine Rolle. Hier in der EU. Abstandswarner, Spurhalte-Dings und sogar Fußgänger-Warnung. Die moderne Corvette kann Fiepen, Piepsen, Aufleuchten und sogar nerven. Wie es moderne Autos eben so tun. Und abstellen kann man die Warner auch. Der Maschine weiter hinten gefällt das, sie warnt nicht, sie tut das, was Corvette-Maschinen seit Generationen tun: sie läßt Augen strahlen.