driven by exception
Concorso D´Eléganza am Lago di Como
Früher, als Alles noch viel besser war, als wir, fast selbstverständlich, sechs Wochen vor dem Concorso eine Einladung von BMW Classic im Mailfach fanden, war die Freude immer deutlich spürbar. Ein paar Tage Autos ansehen, die sonst in Hallen stehen oder in geheimen Tiefgaragen oder sonst wo, und dann Freitag bis Sonntag unter freiem Himmel. Vor der eindrucksvollen Kulisse des Hotels Villa D´Este, einem ehemaligen Kardinals-Refugium. Mit einem Garten hinten raus, der jedem Oldtimer leicht die Schau stibitzen kann. Man flanierte, beobachtete, die Kamera kann nicht zur Ruhe und die Hüte der Damen maßen locken jeweils zwei Quadratmeter. Es war ein Fest und blieb es auch. Hier und da kam Kritik auf. Zu viel neues Blech, zu viel BMW und zu statisch. Stehende Autos, alte Männer in roten Hosen und wenn Wasser vom Himmel fiel, war die Stimmung eher im Eimer. Und dann war da noch Pebble Beach. Die Amis hatten und haben ihren eigenen Event. Nur eben größer, lebendiger, vielfältiger, bunter und länger. Mit Rennstrecke und alternativen Veranstaltungen. Comer See oder Pazifikküste? Bei BMW, dem Hauptsponsor des Concorso wurde gerechnet, die Controller meldeten sich und die Zahl der eingeladenen Medien fiel dem Skalpell zum Opfer. InfluenzerInnen eroberten den Event. Hübsch, gefällig und berechenbar. Mehr und mehr verloren die klassischen Medien das Interesse, ähnlich wie bei der Mille Miglia. "Jedes Jahr das gleiche Programm, die gleichen Autos."
Seit 2019 stehen wir nicht mehr auf der Liste. Wie so viele Kolleginnen und Kollegen auch. BMW hat seitdem am Programm geschraubt, Partner, wie Uhrenhersteller, Champagner-Marken oder Ähnliches ins Boot genommen. Das Interesse der klassischen Medien wurde damit nicht geweckt. Der Concorso dümpelt eher dahin.
Was wir vermissen? Die Ausfahrt nach dem Event. Von Como nach München. In diversen Klassikern von BMW. Für uns immer ein Highlight.