driven by exception
150 Pferdestärken, Doppelkupplungsgetriebe und der Sprit kostet trotz staatlichem Rabatt immer noch mehr als zwei Euro pro Liter. Da hilft nur Segel setzen und den Gasfuß heben. Das Ziel? Klar, die Fünf muss vorne stehen.
Vor dem Trip noch mal kurz den Wagen umrundet, Erkundung der Ästhetik. Allein das abgesetzte Dach, die stark konturierten hinteren Radhäuser, der Dachspoiler und die schlanken, pfeilartigen Frontleuchten reichen aus. Dieser KIA leuchtet auch tagsüber. Einerlei ist seine Sprache nicht. Und das Thema Innenraum wird über den großen Monitor auch auf ein neues Niveau gehoben.
Die Sitze bequem, mit reichlich Seitenhalt, vor dem Lenkrad alle wichtigen Infos im Blick, nur das HeadUp-Display fehlt. Die rechte Seite des sehr breiten Monitors bietet eine ganze Palette an Informationen und Einstellungen. Einige Knöpfe führen ein Doppelleben, wie ein Schlüssel, der zwei unterschiedliche Türen öffnen kann. Der linke Drehknopf für die Temperaturwahl der Heizung wird per Fingerdruck zum Lautstärkeregler.
Mitnehmen kann man im neuen Sportage eine ganze Menge. Zwischen 562 und 1.751 Liter und beim Diesel mit 48 Volt sind nur 526 Liter nutzbar, bei hochgeklappten Sitzen. Unser Tester, ein Benziner mit 48-Volt-Anlage und 150 PS Leistung, bringt laut Beipackzettel knapp 200 km/h auf die Strasse, in 8,8 Sekunden soll er 100 km/h erreichen und beim Verbrauch sollen 5,7 l/100 km machbar sein.
Vor der Fahrt, wie immer der Qualitätscheck, per Auge und Handinnenflächen. KIA kann es, sichtbar, fühl- und hörbar. Die Verarbeitung aller Materialien ist KIA-like, also bestens. Die Dämmung wirkt sehr deutlich, selbst wenn man den Vierzylinder mal auf Tour schickt, werden die Insassen nur leicht darüber informiert. Die Reifen haben uns ein wenig geärgert, weil der Abroll-Komfort besser sein könnte. Bei den Themen Traktion, Fahrsicherheit und Antrieb ist der Koreaner ganz in seinem Element. Die Fahrassistenten arbeiten wie echte Bodyguards, sie schützen den Wagen, die Insassen und alles drum herum. Selbst die Parkerei haben die cleveren Freunde im Griff, gegen Aufpreis läßt sich der schneidige Asiate sogar per beim Parken von Draussen beobachten. Der Antrieb ist nicht der stärkste, aber dafür recht effizient, auch weil der Segelmodus ordentlich Energie sparen kann, so man ihn denn auch läßt.
Unser Sportage kann offiziell 200 km/h schnell sein, er kann aus dem Stand flott nach vorn laufen und er ist mit 250 Newtonmeter nicht schlecht aus der Drehzahlmitte unterwegs. Dass man den Vierzylinder auch sparsam bewegen kann, haben wir erlebt. Allerdings bracht es dazu einen Tick Vernunft im Gasfuß. Wo immer es ging, hissten wir die Segel, wo immer es nicht notwenig war, rollet der Wagen mit 1.500 Touren durch die Gegend. Vorausschauendes Fahren vorausgesetzt, sind weniger als sechs Liter durchaus realistisch. Uns zeigte die Verbrauchsanzeige sogar 5,2 Liter an. Es geht also.
Ein paar Worte zum Abschied. Der neue Sportage ist ein attraktiver, in seinem Segment sogar sehr attraktiver Wagen. Er strotzt nur so vor kleinen, witzigen und praktischen Details. Sein Innenleben ist vollgestopft mit hochmoderner Technik und er kann reichlich laden. Dass er dank der Segeltechnik in Kombination mit einem intelligenten Gasfuß sogar sehr sparsam sein kann, hat uns nicht überrascht. KIA hat auch mit anderen Modellen belegt, dass Effizienz kein Hexenwerk sein muss.
Die technischen Daten (laut Hersteller):
Motor: Vierzylinder Reihe
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung: 132 kW / 180 PS bei 5.500 U/min
Drehmoment: 265 Nm bei 1.500 bis 4.500 U/min
Getriebe: 7-Stufen-Automatik
Antrieb: Vorderräder
Maße:
Länge: 4.515 mm
Breite: 1.865 mm
Höhe: 1.650 mm
Radstand: 2.680 mm
Leergewicht: 1.526 kg
Fahrleistungen/Verbrauch:
0-100 km/h: 8,8 s
Top Speed: 201 km/h
Verbrauch kombiniert: 5,7 l/100 km
CO2 kombiniert: 130 g/km
Preis in Deutschland ab: 45.290,00 Euro
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