Land Rover Defender 90
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Land Rover Defender 90

driven by exception

Fahrbericht Land Rover Defender 90 – Mal kurz ins Gelände

Sechs Varianten plus diverse Ausstattungs-Versionen stehen zur Auswahl. Der „Kurze“ aus dem Defender-Programm lockt mit einer Mischung aus Komfort, Coolness und der typischen Vorliebe für schweres Gelände. Wir haben den Briten zwei Wochen auf seinem Weg durch den Großstadt-und Überland-Dschungel begleitet.

Da ist ein Diesel drin. Und der leistet 300 PS. Und auf dem Datenblatt steht MHEV, was soviel heisst wie: „Da ist noch ein E-Motor drin und ein kleiner Stromtank.“. Und beide sorgen dafür, dass dieser Defender Treibstoff spart beim Anlassen, bei der Klimaanlage und anderen Verbrauchern, die sonst über die Lichtmaschine den Dieselverbrauch erhöhen würden. Ein Anfang, denn ein PlugIn-Hybrid steht schon bereit. Und einen E-Defender wird es auch geben. Da sind wir sicher.

Jetzt aber den Selbstzünder anwerfen, auf ein Nageln warten und irgendwie kommt da fast nix. Die Dämmung haben sie sich vorgenommen. In allen Defender-Modellen. Logisch, denn das Thema Komfort berührt ja nicht nur die Fahrerei. Im 90er, wir erinnern uns lebhaft, fuhr der Mensch nicht, er hoppelte meist durch die Gegend. Was zwei Ursachen zugeschrieben wurde. Schlechte, bis sehr schlechte Straßen und eben die 90, denn die beschreibt den Radstand. Und „Smart“- und Rolls-Royce-Benutzer wissen es, willst Du deine Wirbelsäule schonen, achte auf den Radstand. 

Und nun sitzen wir im nagelneuen Defender, welcher den Begriff Komfort auf ein zeitgenössisches Niveau hebt, weil eben endlich: Einzelradaufhängung, Luftfederung, ein Wendekreis, der nicht mehr dem eines Kreuzfahrtschiffes ähnelte und ein Fahrersitz, der gebührendem Abstand zur Tür bietet und damit keine Polster auf der linken Seite mehr erfordert. Dass der Wagen exzellent gedämmt ist, schreiben wir auf, weil nicht jeder Mensch permanent mit Motorgeräuschen und dem Leben da Draussen konfrontiert werden will. Die Reifen, 20-Zöller, rollen wunderbar sauber ab und weil die Sitze allesamt sehr bequem und auch mit Seitenhalt gesegnet sind, kann der 90er nun fröhlich mit uns auf eine Landstraße fahren und dort zeigen, dass er auf dem Weg in den eigenen Steinbruch alle Insassen bei Laune halten kann. 

Von Null auf Hundert in weniger als sieben Sekunden, das ist sportlich und absolut ausreichend. Wer schneller sein will, greift ins gülden schimmernde Regal mit der Aufschrift „Kompressor“. Da wartet der 90er mit V8 und eben jenem Kompressor. Da wartet man dann 5,2 Sekündchen, bis der Kurze die 100 meldet. Und wenn man auf den Kompressor-90er dann noch 22-Zoll-Reifen schraubt, sind 240 km/h drin, also doppelt so schnell wie der alte 90er. 

Und wie wir so entspannt die Landstraße entlang laufen, die präzise Lenkung, das saubere Wirken des 6-Zylinder Reihen-Diesel geniessen und uns im Wagen, von der Beifahrerseite aus, umblicken, wird klar, dass die Serengeti oder die Namib kaum ein Ort für diesen im Gelände kaum schlagbaren Wagen sind. Er ist ein urbaner Kollege, ein Landstraßen-Cruiser, ein Gelegenheits-Gelände-Gänger und ein Auto, dass vermutlich niemals mehr als 10 Prozent seines Potenziales nutzen muss. In der Stadt locken schon mal Baustellen, was den 90er zum sehr coolen Dienstwagen eines Bauingenieurs macht. Auf dem Land kann man auf echt schlechtes Wetter hoffen. Dauerregen oder Schneefall in Massen, damit aus Löchern im Asphalt dann tückische Hindernisse macht und in den Bergen sollte der starke Diesel mit seinen 650 Newtonmeter die Passstraße auch im fettesten Winter zur leicht lösbaren Aufgabe erklärt. Vorausgesetzt am Steuer und an den Pedalen wirkt Kompetenz. Wenn nicht, zahlt sich die sehr gute Elektronik aus, die sich bergauf-bergab, auf Kiesel, Schlamm, Schnee, der Eisbahn oder einer Sanddüne bestens auskennt, weil jede Menge schlauer Gelände-Könner mit genauso schlauen Ingenieuren zusammengesetzt haben und die weltweit berühmte Terrain-Response-Technik gebaut haben. Dass der 90er durch bis zu 90 cm tiefes Wasser laufen kann, ist bekannt. Die möglichen Neigungswinkel sind imposant und beim Durchfahren einer Schräge sind bis zu 45 Grad machbar. Man sollte vorher alles, was lose rumliegt verstauen, sonst sucht man nachher stundenlang nach dem Handy.

Und jetzt ein Fazit. Der 90er hat uns nicht überrascht, weil wir den 110er schon in den Fingern hatten. Der kurze Defender ist so alltagstauglich, so geländegängig, so komfortabel, wie man es einem Land Rover nur zutrauen kann. Er ist schnell genug, sehr leise, im Gelände irre gut und er kann, dank des sehr üppigen Angebots des Herstellers mit allerlei Extras ausgestattet werden. 

Beim Preis ist der Hersteller nicht zimperlich. Mindestens 76.400,00 Euro verlangen die Händler in Deutschland. Für ein paar Euro mehr verwandelt Land Rover diesen Defender in einen Großstadtdschungel-Spezialist. Das Paket umfasst: Unterfahrschutz vorm, Ersatzradabdeckung, Edelstahlpedale und einen Ladekantenschutz. Der Preis: 1.449,00 Euro.

Wer gerne Abenteuer erlebt, macht beim „Explorer Pack“ ein Kreuz. Für 4.242,00 Euro baut Land Rover ein paar Extras ein: Schmutzfänger, Folie für die Motorhaube, Luftansaugstutzen (auch gerne Schnorchel genannt), Radkastenschutz und so weiter. Mehr Infos finden man auf der Seite des Herstellers oder beim Händler vor Ort. 

Zum Verbrauch noch ein paar Worte. Der Hersteller schreibt in seinem Beipackzettel einen Wert von 7,6 bis 7,7 Liter auf 100 Kilometer. Wir haben diese Werte lässig unterboten. 6,9 haben wir gelesen. Auf dem Bordmonitor. Und wir wissen aus Erfahrung, dass des Menschen Gasfuß einen enormen Einfluss auf den Verbrauch hat. 

Fotos: Land Rover

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