Exclusive-Life

driven by exception

Volkswagen ID 4 GTX - X für mehr Zunder

Er ist der Dynamiker unter den ID´s von Volkswagen. Drei Buchstaben, GTX, die ein eher ruhiges E-Mobil in einen Langstrecken- und Dynamik-Spezialist verwandeln. Wir haben uns den jüngsten Volkswagen einmal genauer angeschaut und durch die schönsten Kurven im Harz laufen lassen.


Braunlage, im Februar 2020

Schnell ist er, vor allem aus der Hüfte. Den Gasfuß senken und die beiden E-Motoren, vorn und hinten, treiben die Räder ansatzlos an. E-Mobilität ist eben auch beim Thema Dynamik ganz vorn dabei. Im neuen ID 4 GTX, das X steht für Allrad, das GT soll das Langstrecken-Talent des ID 4 betonen, laufen die Uhren etwas anders. Schneller, kraftvoller und vor allem emotionaler. Wenn auch das Blechkleid nicht die Sprache eines typischen Sportlers spricht, den Punch aus dem Stand hat der Wolfsburger allemal. 


Wir fangen mal ganz von vorn an. Damit man den GTX als solchen auch im Rückspiegel identifizieren kann, wurde die Gitter der Lüftungsöffnungen schwarz angemalt, unter den Frontleuchten strahlen jeweils drei untereinander angeordnete LEDs nach vorn. Und er steht auf 20-Zoll-Rädern, was den Gesamteindruck dann doch deutlich beeinflusst. Er steht breiter auf dem Asphalt und er rennt dann auch gleich los, als müsse er seine Kräfte unter Beweis stellen. 


299 PS leisten die beiden Motoren und die spürt man dann auch. Ob an der Ampel oder mitten drin, Durchzug ist garantiert. Unsere Testfahrt durch den Harz ließ die beiden Herzen des Wolfsburgers deutlich höher schlagen. Kurve um Kurve wurde durchlaufen, jeder Scheitelpunkt wurde zum Startsignal und der Gas- oder besser Stromfuß kam aus dem Push-Modus kaum heraus. Er macht Spaß, der GTX und es ist eine gute Nachricht, wenn man erfährt dass VW die drei Buchstaben öfter einsetzen wird. Es gibt den GTI und nun eben den GTX, den Sportler unter der E-VWs. 


VW ID 4 GTX kann bis 520 Kilometer weit fahren


Abgesehen vom 299 PS-Antrieb hat der GTX so einige Features im Angebot, die 50.000 Euro soll man schließlich nicht nur auf dem Tacho ablesen können. Das Thema Reichweite spielt eine Rolle, bis zu 520 Kilometer weit soll er fahren können. Ein 77 kWh-Akku sorgt für deutliche Entspannung auf der Bahn. Wenn man eine freie Schnelllade-Station findet, lassen sich in dreißig Minuten gute 300 Kilometer Reichweite nachladen. Auch das beruhigt. 


180 km/h schnell soll er sein. Wir lesen 187 auf dem digitalen Tacho. Der Fünfsitzer ist sehr gut möbliert. Die Sitze sind sehr bequem, bieten vorn reichlich Seitenhalt und beim Thema Qualität setzen wir einen Haken mit Unterstrich auf unsere Liste. Alles wirkt sehr hochwertig, der 10-Zoll-Hauptmonitor sitzt gut lesbar oben auf der Mittelkonsole. Gegen Aufpreis wächst der Screen auf 12-Zoll. In ihm hat VW das Info-System mit Navi, Telefon, Medien, allen möglichen Assistenten und diverse Einstellungen am Fahrzeug untergebracht. Sprechen und Hören kann der Wagen natürlich auch. „Hallo ID“, lautet die Zauberformel und der Wagen ist bereit für ein Gespräch, das man sogar mit alltäglichen Formulierungen führen kann. „Bring mich nach Stuttgart“ funktioniert. 


Unser erster Test in einem ID verläuft entspannter als erwartet. Bei komplett neu gestalteten Bedienungskonzepten braucht der Mensch oft mehr Zeit zur Orientierung. Im GTX ist die Orientierungsphase eher ein Augenblick. Der Wahlschalter rechts neben dem Lenkrad ist ein wenig ungewöhnlich, aber kein Hexenwerk. Den großen Hebel am oberen Rand nach innen drücken und D liegt an. Weiter unten drücken und der Wagen will rückwärts fahren. Drück man oben zweimal leuchtet ein B auf. Jetzt kümmert sich der E-VW besonders aufmerksam um das Thema Rekuperation, also Energierückgewinnung beim Bremsen und wenn man den Gasfuß über dem Pedal schweben läßt, segelt dieser Volkswagen durch die Gegend. Bei minimalem Energieverbrauch. Auch das läßt die maximale Reichweite im Bereich des Möglichen erscheinen.


Als Flaggschiff der E-Flotte aus Wolfsburg ist der kompakte SUV natürlich bestens ausgestattet. Das Thema Vernetzung spielt dabei eine zentrale Rolle. Wichtige Komponenten wie Fahrwerk, Allradantrieb und die beiden Motoren werden über den Fahrdynamikmanager blitzschnell aufeinander abgestimmt, je nach Fahrsituation werden beide entweder sportlich, komfortabel oder energieeffizient eingestellt. Zwei Rechner, genannt ICAS (In Car Application Server), arbeiten im GTX. Die schnelle und neuartig konzipierte Hardware soll in Kombination mit der neu entwickelten Software den Datenaustausch zwischen einzelnen Fahrzeugkomponenten und soll Software-Updates noch einfacher und schneller ermöglichen. 


Unter IQ.Drive laufen die Assistenzsysteme im ID 4 GTX und das Paket an Helferlein ist dabei recht prall gefüllt. Jede Art von Spurhalte- Brems-, Rangier-, Einpark- und Ausweich-Hilfe ist an Bord. Wer bei der Bestellung ein Kreuz bei „Plus“ setzt, wird mit einer Rückfahrkamera, Diebstahlwarnanlage und Keyless Access beliefert, bei einem drohenden Crash werden automatisch alle Fenster des Wagens geschlossen, die Gurte werden gestrafft und man kann per ACC & Stop dem Vorausfahrenden auf den Zentimeter genau folgen. Zudem werden Verkehrszeichen und Navidaten ausgewertet und dann ist da noch der „Travel-Assist“, der währen der Fahrt den Verkehr rund um uns herum im Auge hat und, wenn nötig, bremst, lenkt und beschleunigt. Das Ganze ist nicht ganz ohne, weil man sich daran gewöhnen muss und es erinnert ganz leicht an die Fahrschulzeit, als der Mensch neben uns nicht nur Tipps während der Fahrt gab, sondern auch seine eigenen Pedale unter seinen Füßen nutze, wann immer er der Meinung war, dass wir seine Unterstützung brauchen. 


Ein Fazit zum Schluß. Der ID 4 ist die zweite Version des ID-Programmes von VW und es ist die bessere und routiniertere Variante. Der kompakte SUV ist nicht nur praktisch, weil er zum Beispiel bis zu 1.575 Liter Gepäck aufnehmen kann oder weil er Anhänger von maximal 1.400 Kilo ziehen darf. Nein, er fährt sich sauber, komfortabel und schnell, wenn es denn sein soll, was den Spaßfaktor deutlich erhöht. Die Materialien im Innenraum sind von anständiger Qualität und gut verarbeitet. Das komplette Infotainment-System ist ok und der Preis ist ambitioniert, wenn man die 7.500,00 Euro Prämie abzieht. 


Nachtrag im August 2024

Die ID-Familie wächst und wächst. Man kann bald die Übersicht verlieren. Einen echten Hit haben die Wolfsburger noch nicht gelandet. Selbst der hippe ID Buzz läuft noch nicht von selbst in die Garagen der Kundschaft. Es hängt an: Software, Preisen, Ästhetik und Image. Wären da nicht die lieben Taxifahrer, das Thema ID wäre auf unseren Straßen kaum sichtbar. 

Beim ID 4 GTX wurden natürlich per Software-Update Motorleistung, Reichweite und Ladegeschwindigkeit erhöht.


Fotos: Volkswagen

KIA EV6 GT

Motor: 2 E-Motoren (vorn/hinten)

Gesamtleistung: 220 kW / 299 PS 

Drehmoment: 460 Nm 


Maße: 

Länge: 4.584 mm

Breite ohne Spiegel: 1.852 mm

Höhe: 1.637 mm

Radstand: 2.771 mm

Leergewicht: 2.224 kg

Ladevolumen: 490 bis 1.300 l




Antrieb: Allrad

Akku: 82,2 kWh




Fahrleistungen/Verbrauch/Co2:

Top Speed: 180 km/h

0-100 km/h: 6,2 s

Reichweite (WLTP): 482 km 

Verbrauch (WLTP) kombiniert: 19,1 kWh/100 km





2024

Preis in Deutschland ab: 53.255,00 Euro