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Casa Maria Liugia – Paradies im Motorenland

Man möchte wochenlang hier bleiben, jeden Moment einsaugen und aufschreiben, mit den Augen fotografieren und eigentlich so lange bleiben, bis es an Wirkung verliert, was unheimlich lange dauern kann. Aber es würde sich lohnen. Wir haben es zwei Tage erlebt und gelernt, dass ein Paradies auch in kurzer Zeit seinen Zauber entfalten kann.

 

Nahe Modena, dort wo man eher den Duft von Motorenöl, Auspuffsounds und meist sehr schnelle und rote Dinge um sich herum sehen kann, gibt es seit kurzem eine Oase des Handwerks, der Kunst und der Gastfreundschaft auf höchstem Niveau. Eine Villa inmitten eines Parks, der sich gegen jede Form der Massenmenschhaltung erfolgreich gewehrt hat. Zwei Spezialsten für die hohe Kunst der Kulinarik und der Kultur.


Lara Gilmore und Massimo Bottura haben eine Villa aus dem Koma erweckt, ihr Leben eingehaucht und einen Traum hinein gelassen. Wir haben diesen Traum erlebt, geträumt, genossen und uns oft genug gewundert. 


Ein Gebäude, recht einfach gebaut, klassisch aber nicht extrovertiert in der Wirkung, mit zwei Stockwerken und einem Saal, der morgens ein Frühstück bereit hält, dass den Gast, sei er noch so kompetent im Revier der Luxushotels, vor eine Aufgabe stellt, deren Lösung einiges an Wachsamkeit erfordert. Der Muffel unter den Frühstücklern sitzt hier reichlich orientierungslos am Tisch und bestellt den Kaffee und beobachtet. Ein Buffet, einer Warenpräsentation am morgendlichen Markt in Modena nicht unähnlich, wartet auf den Gaumen. Wer die übliche Buffet-Präsentation erwartet, wird vor eine Aufgabe gestellt. Die Auswahl ist riesig und bunt. Saisonale Spezialitäten, regionale Feinheiten, süß oder gesalzen. Man könnte stundenlang hier sitzen und probieren, lernen und geniessen. 

Kunst findet sich überall. Skulpturen, Gemälde, Mobiliar und alle Räume füllend, die Emotionalität, die so echt ist. 

Dann der Spaziergang durch den kleinen, verträumten Park. Einzelne Häuser, Brunnen, Kunst, Grün und Leben. Lustwandeln und Abschalten. Auch deshalb, weil hier keine touristische Menge unterwegs ist. Ein Freund, eine Freundin schickt eine SMS. „Bin grad irgendwo, meine Casa bei Modena steht leer. Fühl´ Dich wie Zuhause.“ So ungefähr. Ein paar Gäste sind da, im Haupthaus, das man niemals so nennen kann, weil es eher die Sonne in einem System darstellt. Strahlen, wärmen, anziehen und die Umlaufbahn bestimmen. 


Da ist ein Raum, ein Buffet steht bereit. Je nach Tageszeit mit Kuchen oder Salat oder Kleinigkeiten. Im Kühlschrank sehr leckere Cremes oder Gesalzenes in Gläsern. Egal was. Der kurze Snack, das kleine Zwischendurch. Plus Getränke, natürlich Kaffee, Tee oder was auch immer. Eine Oase der Kommunikation und der Lust. Schon wieder dieses Gefühl von Zuhause, von Gastlichkeit. Die guten Geister der Küche füllen immer wieder nach. Der Geist einer wirklich feinen WG weht durch die offenen Fenster. Draussen Sonne, Grün, Emilia Romagna im Paradies-Modus.


Ein Rundgang mit Lara Gilmore. Kunstexpertin und mit einer feinen Hand für Farben, Formen und deren Balance ausgestattet. Kunst findet sich überall. Skulpturen, Gemälde, Mobiliar und alle Räume füllend, die Emotionalität, die so echt ist. Ein Stockwerk darüber die Zimmer, natürlich jedes mit seinem eigenen Gesicht, seiner eigenen Geschichte. Man sollte ein paar Tage bleiben, nur der Atmosphäre wegen.


Der Abend, das Diner. Dort, wo man in der Früh Nase, Augen und den Gaumen auf eine Reise schickte, stehen einfach Tische nun mit Besteck und Geschirr bereit. Die Küche, über uns im ersten Stock hat sich etwas ausgedacht. Neun Gänge, jeder eine Story, von Lara erzählt und vor unseren Augen angerichtet von Menschen, die uns wie Künstler vorkamen. Ob Teller oder Glas oder Schüssel. Man schaute hinein und begann zu lesen, zu deuten und den Gaumen in irgendeiner Weise auf eine Reise vorzubereiten. Bottura und seine Kollegen haben gezaubert. Farbe, Form, Geschmack, Geruch und auch Anordnung, jeder Gang eine Überraschung, ein Spannungsbogen der Kulinarik. Einen Gang können wir aufschreiben: „ Beautifull, phsychodelic, spin painted veal, charcoal grilled, glorius colors“. Unser Kommentar: betörend.


Unter https://casamarialuigia.com lassen sich Zimmer reservieren. 


Fotos: Casa Maria Luigia