Exclusive-Life

driven by exception

Fiat 500 Jolly Spiaggina Icon-e

Dieser Abschied fällt ziemlich schwer, man blickt zwei- oder dreimal zurück wenn man geht. Als wolle man dieses Bild im Kopf für lange Zeit speichern. Deshalb lieber noch zwei Sicherheits-Aufnahmen. Falls das erste unscharf ist oder verloren geht.

 

Es war eine kurze Begegnung, eine sehr kurze. Ein erster Blick auf einem Parkplatz, fast zehn Leute standen rum. Ein Techniker erklärte die paar Knöpfe, den schwarzen Hebel an der Stelle, die eigentlich für einen Tunnel reserviert ist. Aber einen Tunnel für eine Welle braucht man hier nicht. Die beiden Stühle vermisst niemand, keine Veranda steht plötzlich mit Tisch und einem einsamen Stuhl da. Der Jolly Spiaggina wird mit zwei Stühlen geliefert. Er ist selbst eine Veranda. Mit vier klitzekleinen Rädern, zwei Seilen mit Haken für die Öse, für die Sicherheit. Damit niemand von der Veranda rutscht. Ein 5ooer aus den Fünfzigern, ein Nuova ohne Dach, dem original Spiaggina nachempfunden und dann einen E-Antrieb inklusive Akku eingebaut. Icon-e sagt der Italiener aus Milano. 85 Sachen schnell soll er sein und runde 100 Kilometer weit kommen, dann will er den Lebenssaft aus der Steckdose. 


Auf dem runden Knauf oben auf dem Wahlhebel sieht man eine Schildkröte und ein Karnickel. Geduld und Rammeln, galama und ab die post. So einfach ist das. Wichtig: die Wahl sollte früh genug abgeschlossen sein. Wer die Schildkröte mitten am Berg weckt, hat eventuell Pech gehabt. Der Motor läuft dann heiß und das heisst Pause. Bei 44 Grad irgendwo bei Puglia in Apulien und dann Pause ohne Dach, Baum oder wenigstens eine Mauer. Schweissperlen laufen der Schwerkraft nach und sammeln sich im rechten Schuh, was später müffelt. Der kleine E-Motor kann wieder, diesmal direkt das Panzertier, der Kraxler stürzt sich mit 35 km/h den Berg hinauf. Zwei erwachsene Männer lachen, freuen sich. Sie sitzen in einem dicken LKW und haben Pause. Unser Testwagen erregt die italienische Seele, weil in den italienischen Farben lackiert und dann auch noch der Nouova, also jener Fiat, der noch heute jede italienische Familie von Neapel bis nach Mailand transportiert. Mit Gepäck und ohne Probleme. Complimenti, bella macchina.


Das Kaninchen ist am Zug. Lange Kurven, leicht abschüssig, offen und spürbar nach innen geneigt. 85 Sachen, der kleine Zweisitzer ist jetzt so richtig in Fahrt. Das Fahrwerk, noch ganz die historische Technik, ist voll konzentriert bei der Sache. Das feine Volant gönnt sich ein wenig Spiel, die Bremsen wollen mit ernstem Druck aktiviert werden und die Federung ist sehr großzügig, weil sie uns die Leistung einer Federung der 50er Jahre demonstriert. So war das damals. Man bremste präventiv, man drehte am Lenkrad immer einen Zacken weiter und man hob den Hintern vor der Bodenwelle. Im Jolly macht man das genau so und es macht einen Riesenspaß. Dass der kleine Charmebolzen trotz E-Antrieb ein wenig quietscht und rappelt, ist der alten Karosserie und der darunter arbeitenden Technisch geschuldet. 

Als wäre man Teil der Mille Miglia. Ein ganz besonderer Teil.

Wir machen eine Reise, auch um den kleinen Fiat zu testen. Am Start steht der Kleine mit vollem Strom-Tank und blickt auf´s Meer hinaus. Der Ort: Polignano a Mare. Das Hotel: Grotta Palazzese, welches mit fünf funkelnden Sternen auf einem Felsen sitzt und aus dessen Fenstern man sehnsüchtig den Horizont nach schneeweisen Segeln absuchen kann. Direkt neben dem Eingang des frisch renovierten Hotels stehen die Touristen Schlange, ein kurzer Blick nach links unten und dort ist die Grotte, die früher „Grotta di Palazzo“ genannt wurde. In der Grotte erblickt man Stühle und Tische, deren weiße Tischdecken im Wind wie Fahnen flattern. Später am Abend sitzen wir dort. Mit wunderbarem Vino, mit frischem Fisch und allem, was unseren Gaumen erobert und was viele Gäste motiviert, doch wenigstens ein Foto des köstlichen Mahls in mindestens ein soziales Netz zu stellen. Und immer wieder schweift der Blick hinaus, noch einen kurzen Schnappschuss mit den Augen, bevor man aufwacht und erkennt, dass man nur geträumt hat. Ein wichtiger Hinweis: unbedingt im Hotel anrufen und einen Tisch im Restaurant reservieren. Morgen starten wir die Motoren, lautlos und stylisch.


Alberobello heisst das Ziel unserer ersten Etappe. Ein kleiner Trip, bergauf, bergab. Durch Dörfer, an Oliven-Plantagen vorbei. Vom Meer entfernt und trotzdem so viel fürs Auge bietend. Der Jolly rennt los, am Strassenrand schaut man dem dreifarbigen Fiat, der nahezu stumm die Herzen der Menschen erobert. Immer wider winken, lächeln. Als wäre man Teil der Mille Miglia. Ein ganz besonderer Teil. In Alberobello eine Pause, der Fiat steht vor dem Polizeirevier und drum herum reichlich Menschen mit Kamera, noch sind 50 Kilometer Strom im Tank. Später dann eine Rundfahrt durch eine Trulli-Siedlung. Die speziellen Häuschen sind uralt und sehen aus, als hätten hier früher die Schlümpfe gelebt. Der Fiat rollt durch die engen Gassen, immer wieder Komplimenti. Über 40 Grad, wir wollen ans Meer.


Es geht nach Torre Canne und zum Beachclub Le Palme. Mittagessen, baden, coole Drinks, ins Meer, relaxen. Die Liste der Dinge, die wir geniessen wollen, ist extra lang. Der Lunch ist super köstlich, der Rosewein cool und fruchtig. Unser Fiat wird mit Strom gefüttert und dann wieder nach Hause gebracht, weil dort schon die ersten Freunde dieses kleinen Italieners warten. Man kann ihn reservieren, fahren und geniessen. Die Autovermietung Hertz hat ihn im Programm. In verschiedenen Farben. Plus ein paar weitere italienische Köstlichkeiten der Automobilwelt. Klangvolle Namen sind darunter. Vom Supersportler über die Luxuslimousine bis zum mondänen Cabrio. Und mitten in dieser Perlenkette lockt der Fiat 500 Jolly Spiaggina Icon-e. 


Den Jolly mieten Sie hier: https://www.hertz.com/p/european-fleet-guide/selezione-italia

Das Hotel: Grotta Palazzese finden Sie hier: https://www.grottapalazzese.it


Unser Fotograf vor Ort: Enes Kucevic