driven by exception
Nio ET7 – Die kraftvolle Stille
Eine Limousine. Und was für eine. Still und fast schüchtern. Opulent, wenn es um Raum, Leistung und modernste Technik geht. Eine blitzschnelle Lounge und ein Ausblick auf das, was uns das Land der Mitte in Zukunft servieren wird.
Ja, wir können uns wundern, den Kopf schütteln und uns irgendwann daran gewöhnen, dass mehr als eintausend Pferdestärken völlig normal sind und Ampelstarts unsere Innereien soweit wie möglich in Richtung Wirbelsäule katapultieren. Ein paar E-Mobile können das schon und nun schickt uns eine chinesische Limousine ins Land der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten der Mobilität. 653 Pferdestärken auf zwei Achsen verteilt, bestens organisierte Kräfte und eine Ausstrahlung, als wäre man in China auf den Geschmack nach eleganten, stilvollen Limousinen gekommen. In Bayern und Stuttgart wird man das nicht gerne sehen.
Unsere opulent-stille Limousine kann das alles wohl schon, aber nicht für uns. Wir halten das Steuer nicht nur zu Show. Und die beiden Motoren, vorn und hinten, geben wahrlich ihr Bestes. Wenn man den Sport+-Modus aktiviert und ist der im Rückspiegel blitzschnell klitzeklein. Ein paar Mal macht das Spaß. Aber die Stärke des ET7 äussert sich nicht nur durch heftigen Vortrieb.
In Kurven ist der Nio nicht ganz so sportlich, trotz Allrad, die 2.400 Kilo schieben spürbar. Und wer will schon mit einer Limousine die Nordschleife unter neun Minuten hinten sitzen. Es geht also wieder in den Eco-Modus und die Reichweite klettert auf 380 Kilometer. Und jedesmal wenn der Wagen seinen Rhythmus gefunden hat, verwandelt er sich in eine Luxus-Limousine der Zukunft. Ob vorn oder hinten, man vergisst sehr schnell, dass es da Draussen noch andere, lange, breite und sehr teure Limousinen mit E-Antrieb gibt.
Hinten sitzen. Das heisst: Beine ausstrecken. Mit 180 Zentimeter ist das ein Klacks. Zehn Zentimeter mehr und es ist immer noch ausreichend. Kürzere Menschen könnten einen Schemel vor den Sitz stellen. Füße hoch und iPad-TV geniessen. Ein Lounge. Der Sound im Raum ist sehr füllend, sehr sauber und animiert. Die Lautstärke steigt und das kleine, digitale Gesicht, da vorn auf der Instrumententafel, wird sich das merken. Wie so viele Dinge, die der Nio registriert und speichert. Zur Individualisierung. Ein Nio soll das Erlebnis des Fahrens mit ihm steigern. Und auf einen fast persönlichen Level heben. Wer zwischen sich und einem Auto lieber Abstand halten will, deaktiviert die Technik.
Motor: 2 E-Motoren
Systemleistung: 488 kW / 653 PS
Drehmoment: 850 Nm
Antrieb: Allrad
Maße:
Länge: 5.101 mm
Breite: 1.987 mm
Höhe: 1.505 mm
Radstand: 3.060 mm
Leergewicht: 2.400 kg
Akkus:
Lithium-Ionen: 70 oder 100 kWh
Reichweite WLTP: 445 km oder 580 km
maximale Ladeleistung: 126 kW
Feststoff-Zelle: 150 kWh
Reichweite NEFZ: 1.000 km
Fahrleistungen/Verbrauch:
0 – 100 km/h: 3,8s
Top Speed: 200 km/h
Verbrauch kombiniert WLTP: 19,0 kWh
Preis in Deutschland: ab 90.900,00 Euro plus Akku Miete oder Kauf
In der Nacht, eine Ladestation füttert den NIO, nicht so blitzschnell, wie der Wagen fahren kann, aber es reicht für einen Becher Kaffee plus zwei Filterlose.
Drei Erhebungen auf der Stirn. Nicht zu übersehen und nach den ersten Blick als Behausungen für zusätzliches Licht vermutet, dann die Erkenntnis, dass dieser Wagen mehr Augen und Ohren hat als jedes bekannte Fabelwesen. Lidar wird die Kompanie aus Sensoren, Laser und sonstigen Umgebungsabtastern genannt. In Deutschland noch nicht nutzbar, weil noch nicht zugelassen.
Automatisiertes Fahren als Normalität der Zukunft, niemand am Steuer, alle schauen aus dem Fenster, Kommandos per Sprache, oder per App. Ein paar Versuche gibt’s schon. Mit teilweise durchschlagendem Erfolg. Es dauert. Auch mit dem Vertrauen oder der Abenteuerlust der Menschen inside.
In der Nacht, eine Ladestation füttert den NIO, nicht so blitzschnell, wie der Wagen fahren kann, aber es reicht für einen Becher Kaffee plus zwei Filterlose. Das Iphone liegt auf der Mittelkonsole, mit ihm will der ET7 nicht kommunizieren. Einem Android-Handy ginge es nicht anders. NIO will diesen Service bald anbieten.
Was NIO jetzt schon anbietet ist die Frage nach dem Stromspeicher. Entweder die herkömmliche Lithium-Ionen-Batterie zur Miete oder zum Kauf. Oder ein Brennstoffzellen-Speicher, der den ET7 bis zu 1.000 Kilometer weit laufen lassen kann. Er wird nicht aufgeladen, er wird ausgetauscht. In vier Minuten. Spezielle Boxen tauschen das Leergut gegen einen neuen Stromspeicher aus. In China sind bereits mehr als 1.000 solcher Boxen im Dienst. Hierzulande sind drei aktiv, vier weitere folgen bald.
Mehr Infos zu Kauf, Beratung und Service liefert diese Website: https://www.nio.com/de_DE
Fotos: Nio