Autor: admin

  • Rolls-Royce Phantom P8

    Exclusive-Life

    Rolls-Royce Phantom VIII

    Technik

    Motoren: V8 BiTurbo

    Hubraum: 6.749 ccm

    System-Leistung: 517 PS

    Drehmoment: 900 Nm

    Antrieb: Hinterräder

    Verbrauch WLTP: ca 14,5 l/100 km

    Top Speed: 250 km/h

    0-100 km/h: 5,3 s

    Maße/ Preis

    Länge: 5,762 mm

    Breite: 2.008 mm

    Höhe: 1.646 mm

    Radstand: 3.552 mm

    Leergewicht: 2.560 kg

    Neupreis ab: 477.000,00 Euro

    Rolls-Royce Phantom VIII

    Der Phantom VIII oder kurz P8 hat uns eingeladen. Direkt hinter dem hauchdünnen Volant und vor dem HeadUp-Display fanden wir auf unserer Testfahrt einen sehr gut gelaunten Rolls-Royce vor. Mit mehr Leistung und einer güldenen Dame auf dem silbernen Kühlertablett. 

    München, im Juli 2023

    Man könnte meinen, dass nun mit 571 PS die Post so richtig abgeht. 250 km/h locker aus der Hüfte, das HeadUp-Display weist den Weg und beim Thema Querdynamik hat der neue Phantom auch den Bogen raus, der Hinterradlenkung sei Dank. Und es stimmt auch. Wenn man den rahmengenähten Schuh aus bestem Leder in Richtung Bodenblech plus Matte drückt, schiebt der V12, jetzt mit BiTurbo, sehr deutlich spürbar nach vorn. 5,3 Sekunden steht auf dem Datenblatt und das entspricht auch unserer Messung per App im Smartphone. Der gut 2,5 Tonnen leichte Phantom neuester Bauart ist allen Gewohnheiten der Autoindustrie zum Trotz ein paar Zentimeter kürzer, was dann auch zur Folge hat, dass der Radstand um skandalöse 18 Millimeter geschrumpft ist. Ein paar Kniescheiben werden leiden müssen, aber da ist ja noch der EWB und der reisst es wieder raus. 3.772 Meter von Achse zu Achse. Das sollte reichen. 

    Uns hat das nur am Rande interessiert. Wir folgten dem Ruf der Gewohnheit und stiegen vorn links ein. Auch, weil wir vor Neugier zu platzen drohten. Was kann der Neue und vor allem, ist er besser als sein Vorgänger? Wir antworten an dieser Stelle des Berichtes mit einem schüchternen Ja, denn die amtliche Antwort ist ein wenig länger und sie wird diskutabel sein. Soviel dazu vorab.

    Man sitzt also hinter der Haube, die im Vergleich zum Vorgänger mehr als nur einen V12 nebst notwendiger Technik enthält. Ein BiTurbo wurde hinzu gefügt. Aus 460 PS wurden 571. Das macht eine Differenz von 111 Pferdestärken. Wir erinnern uns. Der Phantom I wurde mit rund 100 PS auf die Strasse geschickt und er war sehr schnell. Was also bewirken 111 zusätzliche Stärken? Sie schieben deutlich dynamischer nach vorn, fast eine ganze Sekunde schneller als bei Nummer Sieben und das ist bemerkenswert. Viel wichtiger aber ist das Drehmoment. Der VII war mit 720 Newtonmeter bei 3.500 Umdrehungen schon sehr stark, der VIII legt 900 Nm schon bei 1.700 Umdrehungen an und das ist dann der Schub, den man in der Tasse Tee weiter hinten so richtig geniessen kann. 

    Nun ist der Phantom beileibe kein reines Sportgerät welches Landstrassen, gleich welcher Gattung oder gar Autobahnen im Sturm erobern soll. Das können andere sehr viel besser. Der Phantom ist das Statement im Rückspiegel anderer, welches nahezu jeden zweimal in den Spiegel schauen läßt und das man schon deshalb überholen läßt, weil der Beifahrer dann ein wenig mehr Zeit hat, die Smartphone-Kamera als Beweismittel-Produzent zu zücken. 

    Zwischen Motorhaube und Volant entdeckt man den wirklich grossen Unterschied zwischen VII und VIII. Es geht um das Thema Interface, Benutzerschnittstelle oder ganz altmodisch um die Verbindung zwischen Mensch und Maschine. Früher, also wirklich früher, waren da Hebel, Knöpfe, Stellräder. Aus der Maschine ragten eiserne Arme, deren Ende dann mit purer Muskelkraft bewegt wurden. Die Hydraulik verringerte dann den Aufwand und schließlich wurden Stellmotoren zum Helferlein beim täglichen Auf, Ab, Vor und Zurück. Und nun sind wir in einer Ära angekommen, die uns den steinigen aber sehr emotionalen Weg des Steuerns vollkommen abnehmen. Der Phantom VIII hört auf´s Wort, er schaut voraus und justiert ohne Kommando. Er hat den Weg in die Digitalisierung gefunden und läßt uns per Monitor an seiner Arbeit teilhaben. Rolls-Royce selbst nennt das alles ein Nervensystem. Dazu zählen Kameras, Sensoren, ein Nachtsicht-System und das führt dann zu einem Fahrzeug, das weit mehr sieht, spürt und hört, als der beste Chauffeur je wahrnehmen kann. Der P8, wir kürzen mal ab, ist also ein Traditionalist, dessen Smoking mit allerlei Raffinessen gefüllt ist. Da wären:

    ein Aufmerksamkeits-Assistent

    ein Vier-Kamera-System mit Panoramaperspektive

    ein Rundumblick mit Vogelperspektive

    Night VisionärenHeadUp-Display

    Auffahrwarnung

    Personenwarnung

    Spurverlassenswarnung

    Spurwechselwarnung

    WLAN mit Hotspot

    plus Holz, Leder, Alu, höchstfloriger Teppich und das Thema Gallery müssen wir auch noch beschreiben, denn egal, was man in anderen sehr exklusiven Autos auch finden mag, eine kleine aber sehr eindrucksvolle Installation hat der neue Phantom in petto. Der Name: „The Gallery“ und dahinter verbirgt sich eine edle Ansichtskarte im Blickfeld des Co-Piloten, der Co-Pilotin. Direkt über der Abschussrampe des Airbag kann man sich eine rechteckige Ausstellungsfläche mit einem Kunstwerk eigener Wahl hinter eine Glasscheibe einbauen lassen. Oder man läßt sein eigenes Kunstverständnis für sich arbeiten. Die Leute bei Rolls-Royce sind da ganz offen und über feine Ideen auch recht happy. 

    Und jetzt noch das Dessert. Wie fährt sich denn der Phantom VIII? In der Stadt ist man, wie gewohnt, eine Augenweide. Besonders unser Testwagen hat es den Menschen um den Marienplatz angetan. Daumen hoch und ein fröhliches „Grüß Gott“. Auf der Landstrasse hatten wir unsere Freude mit den beiden Turboladern in Kombination mit der Allradlenkung. Der Viertürer rollt nicht nur á la Waftability über den Asphalt. Er freut sich so richtig, wenn man ihn aus dem Stand bis Tempo 100 km/h nach vorn laufen läßt und dann in den Kurven der unterschiedlichsten Ausprägung auch mal ins Arbeiten bringt, genauer, wir haben den Briten mal mit reichlich Schwung auf seine querdynamischen Talente überprüft. Er ist talentiert, aber er hat dann doch ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen. Er hält sich besser als sein Vorgänger, aber er ist kein Aspirant für die Rennstrecke. Und dann ist da noch die Autobahn, von München zum nächsten See. 250 km/h, keine Sache. Der kann das sehr locker. Man sagt, er habe 130 Kilo mehr Dämmmaterial als sein Vorgänger. Das kann stimmen. Er ist leise, er ist super ruhig, er schwebt dahin. Aber was helfen die besten Reifen, die dicksten Scheiben, wenn die Strasse den Eindruck mit der Gewalt des schlechtesten Belages gegen jeden Quadratzentimeter des Wagens anstürmt. Man kann sich dann beruhigen, in dem man sich vorstellt, wie dieser Lärm einem durchschnittlichen Auto zusetzen kann.

    Ein Fazit ziehen wir auch noch. Der Phantom VIII ist ein Phantom. Vom Scheitel bis zur Sohle. Die Ästhetik passt überzeugend in die Ahnengalerie. Das Fahrgefühl ist überzeugend british, also ein wenig stur, ein wenig eigenwillig, ein wenig klassisch und ein wenig mehr sehr modern. Dass da unter der Haube nun zwei Turbolader dem V12 unter die Arme greifen, sollte man nicht als Entwicklungshilfe begreifen. Der P8 kann die Leistungssteigerung sehr gut gebrauchen und sie steht ihm gut zu Gesicht. 

    Fotos: Rolls-Royce Motorcars

    Impressum

  • Toyota CHR

    Exclusive-Life

    Toyota C-HR

    Technik

    Vollhybrid AWD

    Motoren: 4-Zyl.-Reihe + E-Motor

    Hubraum: 1.987 ccm

    System-Leistung: 197 PS

    Antrieb: Vorderräder

    Verbrauch WLTP: ca 4,8 l/100 km

    Top Speed: 180 km/h

    0-100 km/h: 8,1 s

    Maße/ Preis

    Länge: 4.362 mm

    Breite: 1.832 mm

    Höhe: 1.564 mm

    Radstand: 2.640 mm

    Leergewicht: 1.540 kg

    Zuladung: 390 kg

    max Kofferraum: 1.140 l

    max Anhängerlast: 725 kg

    Neupreis ab: 40.190,00 Euro

    Toyota C-HR – Klare Kante

    Und wieder ein Vollhybrid. Mit Allrad und einem Blechkleid das Mancher als Kostüm bezeichnen würde. Mehr Kante und Ecke geht kaum. Und es funktioniert.

    Hamburg, im Juli 2025

    Bis der Benzintank leer ist, dauert es etliche Kilometer. Und weil sich Vollgas-Fuzzies bei diesem Antrieb recht schnell zurücklehnen und der Technik das Feld überlassen, werden Verbrauchs-Werte wie bei unserem Testwagen auch sehr schnell akzeptiert. 4,8 Liter steht drauf, 4,8 Liter sind machbar. Ohne Probleme. Dass es den C-HR auch mit PlugIn-Antrieb gibt, ist wohl der germanischen Politik zu verdanken, ein E-Kennzeichen schafft Raum für innerstädtische Ladebuchten und steuerlich sind die Semi-Elektriker trotz Wegfall der Prämien immer noch interessant. Bei einem theoretischen Benzin-Verbrauch von traumhaften 0,8 Liter pro 100 Kilometer frisst so mancher Controller das Märchen von Brückentechnik bei der Bestückung des Fuhrparks.

    Unser Tester ist ein Verschwender oberster Kategorie. 4,8 Liter sind im Vergleich zum PlugIn eine Frechheit. Und dies, obwohl wir den 1,5 Tonnen-Japaner mit unserem schwersten Gasfuß durch die Gegend scheuchten. Mehr als 180 km/h wollte der Zweiliter-Motor nicht hergeben, auf Landstraßen forderten wir den Benzinmotor bis auf´s Blut, rauf und runter mit der Drehzahl. In der Stadt die wildesten Ampelstarts, die Nase des C-HR erhob sich wütend und schnaubend. Das Ergebnis: eine Fünf ohne Kommastelle.

    Im Ernst: der neue C-HR, seit 2024 in Diensten ist ein gutes Beispiel für die mutige und klare Strategie des Herstellers Toyota. Das Thema lautet: Identität. Weil immer mehr Hersteller lieber rollende Gefäße statt Automobile mit Charme oder Charakter auf die Straße schicken, setzen die Japaner auf eine Designsprache, die laut, klar und nachhaltig ist. „Ich bin wer“. So die Message und sie kommt an.

    Neuigkeiten beim mittelgroßen SUV mit Coupé-Schwung ab der hinteren Mitte sind rar. Ein paar Kanten wurden mit feiner Hand optimiert, die Scheinwerfer sind einen Tick schmaler und am Heck fällt ein Leuchtband auf, das sich komplett über die Breite spannt. Die Techniker haben eine Ambiente-Beleuchtung eingebaut, 64 verschiedene Farbtöne stehen zur Auswahl. Der PlugIn ist mit Geofencing ausgestattet. In Umweltzonen wird der Verbrenner automatisch ausgeschaltet. Ein produktiver Fahrassistent bremst sanft ab, wenn man sich einem vorausfahrenden Auto nähert. Und sonst: Alles beim Alten. Clevere elektronische Fangleinen, Parkhilfen, Spurhalte-Dings und die Matrix spielt auch mit.

    Was wir erlebt haben. Ein sehr kultivierter, bestens verarbeiteter Viersitzer mit intelligenter Steuerung von Verbrenner und E-Motor. Die Leistung. ist mehr als ausreichend, die Abstimmung neutral. Es passt hinten was rein, man sitzt sehr bequem und die Bedienung ist Toyota-typisch. Also einfach aber gewöhnungsbedürftig, wenn man die letzten 20 Jahre in einem VW saß.

    Fotos: Toyota

    Impressum

  • Lexus LBX

    Exclusive-Life

    Lexus LBX

    Technik

    AWD

    Motoren: 3-Zyl.-Reihe + E-Motor

    Hubraum: 1.340 ccm

    System-Leistung: 136 PS

    System-Drehmoment:185 Nm

    Antrieb: Allrad

    Verbrauch WLTP: ca 5,0 l/100 km

    Top Speed: 170 km/h

    0-100 km/h: 9,6 s

    Maße/ Preis

    Länge: 4.190 mm

    Breite: 1.825 mm

    Höhe: 1.535 mm

    Radstand: 2.580 mm

    Leergewicht: 1.280 kg

    Zuladung: 475 kg

    max Kofferraum: 992 l

    max Anhängerlast: 750 kg

    Neupreis ab: 36.490,00 Euro

    Lexus LBX AWD – Der kleine Luxus

    Wer schiere Größe zum wichtigen Indiz für Luxus erklärt, liegt falsch. Manchmal scheint in der kleinsten Hütte die Sonne und erfreut uns.

    Hamburg, im Juli 2025

    Bentley hat sich ein Herz genommen und einen SUV für die Stadt angekündigt. Man erwartet einen „kleinen“ Viersitzer mit Leder, Holz und Freiheit für die Knie im Fond. Schlanke 4,70 lang und knackige 2,4 Tonnen leicht. E-Antrieb, ist klar. Ab 2026 soll er durch unsere Straßen rollen. Für die Stadt. Er wird mehr als 100.000,00 Euro kosten und Bentley sagt, sie wollen nicht so viele Autos verkaufen.

    Und Lexus? Baut auch einen SUV für die City. Seit mehr als einem Jahr in Diensten: 4,2 Meter lang und 1,3 Tonnen leicht. Der Preis: ab 31.000,00 Euro.

    Zwei Wochen LBX, mit Allradantrieb, Vollhybrid und dem Versprechen des Herstellers, dass der Wagen um fünf Liter pro 100 Kilometer an Benzin verbrauchen soll. Wir können bestätigen, dass der Wert realistisch ist. Irgendwas zwischen 4,5 und 5,5 Liter liefen durch die Leitungen. Je nach Fahrweise. Wir mögen das Vollhybrid-System. Weil es keine Versprechungen gibt. Bei 170 km/h werden die Zügel angezogen, die Dynamik-Nummer passt nicht zur Vollhybrid-Nummer, Effizienz steht weit oben auf der ToDo-Liste und wer den teutonischen Gasfuß kennt, weiß dass das System der straffen Zügel als Bevormundung verstanden wird und deshalb jede Menge Ablehnung erfährt. Wir mögen es, vor allem in der Stadt. Pubertäre Ampel-Rennen sind unsere Sache nicht.

    Weiter draussen, auf Landstraßen, werden Wünsche nach hastiger Fahrt schnell beiseite gelegt. Der LBX kann sauber und auch dynamisch durch Kurven laufen, das Fahrwerk ist sehr neutral abgestimmt, Lenkung und Bremsen arbeiten präzise, man lenkt und bremst ohne große Anspannung. Stressfreier kann man kaum unterwegs sein. Wir reden über 136 Pferdestärken, die sich mit rund 1.300 Kilo auseinandersetzen. Schnelligkeit verliert in solchen Fahrzeugen sehr hurtig an Bedeutung. Man darf maximal 100 km/h fahren, der LBX kann und tut das. Fertig.

    Die Autobahn in unserem Land lockt noch immer mit langen Geraden und einige Limit-freien Zonen. Wer mit dem LBX auf der linken Spur fahren will, braucht eine Menge Humor. Abstandsmessgeräte á la AMG oder M oder RS sind sofort zur Stelle. Sie erscheinen so zuverlässig wie Mama im Zimmer, wenn man als Halbwüchsiger mit Sabine für die Mathe-Klausur lernen will. Nur hat Mama keine Lichthupe oder einen Mittelfinger zur Hand. Unser Lexus jedenfalls ist eher der Mittelspur-Läufer. Er kann 170 aber bei 140 geht’s ihm gut. Der Tankanzeige auch.

    Was uns besonders gut gefällt: Lexus hat seinem Image mit dem LBX einen großen Gefallen erweisen. Der Wagen ist das, was man unter einem Lexus versteht. Exzellente Verarbeitungsqualität. Hochwertige Materialien, ein Informationssystem, das man ein wenig kennenlernen muss und die gewohnt hochwertige, komfortable Innenausstattung. Und noch was: Luxus oder Oberklasse-Feling braucht keine fünf x zwei Meter Raum. Lexus hat´s bewegen.

    Fotos: Lexus

    Impressum

  • Polestar 4

    Exclusive-Life

    Polestar 4

    Technik

    Long Range Dual Motor

    Motoren: 2 E-Motoren

    System-Leistung: 544 PS (nach Update)

    System-Drehmoment:686 Nm

    Antrieb: Allrad

    Akku: 100 kWh

    Reichweite: 590 km

    Verbrauch WLTP: 18,7 kWh/100 km

    Top Speed: 200 km/h

    0-100 km/h: 3,8 s

    Maße/ Preis

    Länge: 4.840 mm

    Breite: 2.008 mm

    Höhe: 1.534 mm

    Radstand: 2.990 mm

    Leergewicht: 2.575 kg

    Zuladung: 526 kg

    max Kofferraum: 1.536 l

    max Anhängerlast: 2.000 kg

    Ladeleistung: 200 kW

    Neupreis: 69.900,00 Euro

    Polestar 4 – Ohne Rücksicht

    Aus dem Stand braucht der 4 mit Dual-Motor unter vier Sekunden bis zur 100er Marke. Das macht Freude und kostet Geld. Je nach Vertrag mit dem Strom-Verkäufer. Preiswerter sind andere Fertigkeiten des jüngsten Polarsternes aus Schweden/China.

    Hamburg, im Juli 2025

    Der Rückspiegel spielt sich in den ersten Minuten rücksichtslos in den Vordergrund. Er ist kein Spiegel, er ist ein Monitor. Und das bringt das natürliche Hirn eines Autofahrers zunächst durcheinander. Laufende Bilder sind verwirrend, die Augen laufen mit und man möchte anfangs einen kleinen Hebel am Gehäuse des Spiegels/Monitor bewegen, auf dass sich Augen wieder zuhause fühlen. Da ist kein Hebel. Man muss sich gewöhnen und tut das dann auch. Nützt ja nix.

    Er ist der charmante Coupé-Typ. 2 und 3 sind die Praktiker mit dem nordeuropäisch-spartanischen Design. Die 4 kann das auch, aber eben mit diesem Fenster-losen Hinterteil. Stark abfallend, ohne Scheibe und zum Glück ausreichend Radstand, damit hinten noch genug Restkopfhöhe spürbar ist. Man sitzt also vorn, wie hinten bequem. Hinter dem Steuer werden alle Fragen, was wie und wo eingestellt und justiert wird klar beantwortet. Es ist, wie in allen Polestar-Modellen, sauber und eindeutig aufgeräumt. Wenige Knöpfe und Schalter. Der 14,9-Zoll-Monitor ist die Wohnstätte aller Infos, plus die elementaren Infos zur Fahrt, direkt vor den Augen der Fahrerin und des Fahrers. Klipp und klar.

    Unser Testwagen ist mit zwei Motoren ausgestattet, plus volle Hütte Akku mit 100 kWh. Wir sind also mit 544 PS unterwegs. In 3,8 Sekündchen bis 100 km/h und bei 200 km/h wird abgeregelt. Es langt also für sportliche Einlagen, wobei die 2,5 Tonnen Leergewicht ihren Tribut fordern. Masse läuft oder anders ausgedrückt, allzu hurtige Kurvenfahrten sind trotz fleißiger Assistenzsysteme nicht ohne Vorsicht zu geniessen. Das Heck schiebt, die sehr guten Reifen geben ihr Bestes, aber die Physik spielt eine manchmal spürbare Rolle. Und wer das Polestar-Coupé auf der Rennstrecke wähnt, sollte auf der Hut sein. Dieser chinesische Schwede ist eher der Cruiser mit dem Charakter eines Alltagsautos. Leise, sehr leise, komfortabel eingerichtet, die Materialien übrigens, sind komplett recycelt, die Lenkung präzise, das Fahrwerk insgesamt sehr neutral abgestimmt und trotzdem: die Masse läßt sich nicht ignorieren.

    Über die Verarbeitung können wir nur Gutes aufschreiben. Alles im Inneren wirkt sehr hochwertig und bestens zusammengesetzt. Spaltmaße haben wir nicht kontrolliert, das Hobby eines Herrn W. wollen wir ihm nicht nehmen.

    Was uns noch fehlt: Ein Polestar für das reine Fahrvergnügen. Vielleicht ein zackiger Roadster oder ein Zweisitzer mit festem Dach. Plus Sportfahrwerk und ein paar Kilo weniger.

    Der Preis von Nummer 4 mit zwei Motoren beginnt bei 69.900,00 Euro.

    Fotos: Polestar

    Impressum

  • Polestar 3

    Exclusive-Life

    Polestar 3

    Technik

    Long Range Dual Motor

    Motoren: 2 E-Motoren

    System-Leistung: 517 PS (nach Update)

    System-Drehmoment:910 Nm

    Antrieb: Allrad

    Akku: 111 kWh

    Reichweite: 706 km

    Verbrauch WLTP: 21,9 kWh/100 km

    Top Speed: 210 km/h

    0-100 km/h: 4,7 s

    Maße/ Preis

    Länge: 4.900 mm

    Breite: 1.935 mm

    Höhe: 1.680 mm

    Leergewicht: 2.575 kg

    Zuladung: 496 kg

    max Kofferraum: 1.411 l

    max Anhängerlast: 2.200 kg

    Ladeleistung: 250 kW

    Neupreis: 92.190,00 Euro

    Polestar 3 – Schnell und schlau

    Nummer 3 ist der Riese im Angebot. Ein Crossover mit reichlich Reichweite, jede Menge Platz für Gepäck und einer Ladeleistung, die den Zwangsaufenthalt an Rastplätzen deutlich verkürzen kann. Und teuer ist die 3 auch noch.

    Hamburg, im Juli 2025

    Es passt was rein: 1.411 Liter. Und knapp 110 kWh. Mit 250 kW Ladespeed steht man dann nicht so lange an der Ladesäule, wenn sie denn so schnell laden kann. Und sonst: er ist ein Schaufenster in die nahe Zukunft. Jede Menge Kameras und Sensoren.  

    Nach dem eindrucksvollen Polestar 1 und dem routinierten 2 folgen nun 3 und 4. Der größte im Quartett der Polarsterne ist Nummer 3. Ein schwunghafter Crossover, der im mittelgroßen Segment zuhause ist und mit zwei Motoren plus großem Akku, ausdauernd und schnell sein kann. Für 210 km/h reicht die Leistung allemal, nur der Stromverbrauch ist eben bei mehr als 200 Sachen schon enorm hoch. Audi- und Porsche-Nutzer wissen das. Softeis in der Sonne oder ein Hoch auf sehr schnelle Ladestationen in der Nähe.

    Und weil Hightech heutzutage nicht mehr Motorleistung, Apple CarPlay und Apps auf den Smart-Telefon meint, hat man bei Polestar die Türen in die Zukunft gleich mit eingebaut. Im Inneren sitzt eine unsichtbare Nanny, die auf die Passagiere aufpasst. Erwachsene, Kids und der Hund werden beobachtet. Falls der Mensch am Steuer ein Nickerchen einlegt: Notbremsung. Wir der Innenraum zu warm: Klimaanlage. Hund im Wagen vergessen: Beep auf dem Handy. Wir vermissen den verdeckten Alko- oder Drogentest. Die Streit schlichtende, warme Stimme. Damit Mama und Papa nicht abgelenkt werden. Schokoladen-Flecken-Vermeidungs-Putzlappen am Greifarm.

    Und das Thema „Automatisiertes Fahren“ ist schon drin. Falls hierzulande die höchste Stufe autonomen Fahrens erlaubt wird, kann der Polestar 3 fröhlich loslegen. Wie gut er das heute schon kann, wissen wir nicht. Wir haben das Steuer und die Pedale noch höchstselbst gedreht und gedrückt. Ein Hoch auf das wunderbar kühle Gefühl, dass der Mensch noch selbst den Wagen mit 210 km/h zur nächsten Ladestation lenken darf.

    Im Jetzt sind noch andere Dinge wichtig. Der Alltag ruft mit: Klappe auf, Zeug rein, Kids auf die Rücksitze, der 14,.5 Zoll-Monitor liefert reichlich Infos. Zum Beispiel die 25 Lautsprecher, die man mittels Fingertip mit Musik aus dem digitalen Off in 3D-Sound laufen lassen kann.

    Weiter hinten ruht Gepäck oder Dinge, die später im Kühlschrank landen. 484 Liter passen rein. Ohne Kids sind es dann lässige 1.411 Liter. Wenn das nicht reicht, bietet sich ein Anhänger an. Der darf dann bis zu 2.200 Kilo wiegen. Der Kühlschrank, den man damit füllen kann, dürfte dann ein kleines Kühlhaus sein.

    Der Preis von Nummer 3 beginnt bei 92.190,00 Euro.

    Fotos: Polestar

    Impressum

  • Polestar 2

    Exclusive-Life

    Polestar 2

    Technik

    Long Range Dual Motor

    Motoren: 2 E-Motoren

    System-Leistung: 476 PS (nach Update)

    System-Drehmoment: 740 Nm

    Antrieb: Allrad

    Akku: 82 kWh

    Reichweite: 591 km

    Top Speed: 205 km/h

    0-100 km/h: 4,2 s

    Maße/ Preis

    Länge: 4.606 mm

    Breite: 1.985 mm

    Höhe: 1.473 mm

    Leergewicht: 2.173 kg

    Neupreis: 56.990,00 Euro

    Polestar 2 Update 2024 –

    Der bessere P2

    Neu wäre falsch, verbessert oder optimiert kommt der Sache schon näher. Die Karosserie nahezu unverändert, weil er auch im Jahr 2024 gut aussehen kann. Immer noch anders als die Anderen. Den Antrieb haben sie verpflanzt und an diversen digitalen Schrauben gedreht.   

    Hamburg, im Juli 2024

    E-Autos legen sich abends hin und wachen morgens mit noch fetteren Muckies auf. Bodybuilding 

    á la upload. Oder sie haben an Kondition zugelegt, schaffen ein paar Kilometer mehr oder sie trinken den Saft aus der Steckdose noch schneller. Oder alles zusammen. 

    Den Polestar 2 haben sie nicht nur über Nacht mit mehr Reichweite versorgt, sie haben an der Karosserie geschraubt, ein wenig. Sie haben den Antrieb von vorn nach hinten versetzt. Mit Verbrenner-Technik wäre das recht komplex geworden. Denn wäre es einfach, hätten BMW oder VW nicht so lange auf Front- oder Heckantrieb verzichten müssen. 

    Man setzt sich rein und schaut sich um. Neue Knöpfe, neuer Monitor oder neue Möbel? Nein. Auch nicht auf den zweiten Blick. Man möchte wen von Polestar fragen. Vielleicht haben sie aus Versehen den Vorgänger geschickt. Nein, haben sie nicht. Man möge aussteigen, die Front betrachten und bemerken, dass die Abdeckung der Kühleröffnung nun in Wagenfarbe lackiert wurde. That´s it. Never change und so weiter. 

    Dafür haben sie unter dem Blech etwas Neues getan. Sie haben mal eben den Motor von vorn nach hinten verpflanzt und damit auch gleich den Antrieb nach hinten gesetzt. Ein Fronttriebler mutiert zum Hecktriebler. Bei einem Verbrenner wäre das kaum möglich. Zu komplex. Zu teuer. Beim E-Antrieb ist das machbar und es macht auch Sinn. Die 231 Pferde sind für einen Fronttriebler zu wild. Das Thema Traktion macht sich bemerkbar. Sportliche Starts aus dem Stand sind bei feuchtem Untergrund hier und da einen Tick zu hastig und der Hintermann grinst. 

    Zwei Wochen haben wir den neuen Polestar 2 bewegt. Wie auch seinen Vorgänger. Vor knapp zwei Jahren waren wir mit dem P2 in Hamburg eher die Ausnahme. Der Allrad-Antrieb mit über 400 PS hat nicht nur uns beeindruckt. Diverse Verbrenner-Insassen schauten uns an der Ampel hinterher. Die 205 km/h Top Speed schafft der große P2 lässig, mehr braucht´s nicht, der Reichweite wegen. Immerhin 571 Kilometer stehen auf dem Datenblatt, ein Wert, den wir erreichten, allerdings nur, wenn man vorzugsweise in der Stadt unterwegs ist. Rekuperation plus ein intelligenter Gasfuß machen´s möglich.

    Und nun zwei Wochen den frischen P2. Diesmal mit 272 Pferden, an den Hinterrädern wirkend. Ein Synchronmotor, der 490 Newtonmeter an die Räder liefert und die drehen sich schnell. Alltag in Hamburg. Mal 15, mal 25 Kilometer. Jede Menge One-Paddel-Momente. Der Bremsfuß hat Pause. Jede Ampel liefert indirekt Strom für den Akku, nicht viel, aber immerhin. Die Reichweitenanzeige scheint eingefroren, irgendwann steht dann doch eine zweistellige Zahl. Der Schnellader an der nächsten Tanke kann 250 kW Ladespeed. Der P2 kann maximal 205 kW, was einem 70 kWh-Speicher knapp 30 Minuten dauert. Von 10 auf 80 Prozent: 28 Minuten. Das klappt auch in aller Regel, es sei denn, der Stromlieferant trägt den Strom per Hand in den Wagen, dann trinkst du halt drei Kaffee, bis der Speicher wieder voll ist. 

    Im täglichen Betrieb kann der P2 nicht nur: schnell, leise und wendig. Er kann auch sehr zuverlässig: Navigieren, komfortabel, praktisch, übersichtlich und unterhaltsam sein, weil die Soundanlage bestens über den großen Monitor eingestellt werden kann. Man findet jeden wichtigen Knopf, Schalter und Einstell-Button schnell. Alles funktioniert so routiniert, als gäbe es diesen Wagen schon seit zwanzig Jahren. Am Ende der zwei Wochen gaben wir den Wagen zurück, der Stromverbrauch lag im Mittel bei 15 kWh, Fahrfreude und Nutzen hielten sich die Waage und ein Blick auf den Preis sagt uns, dass der neue P2 mit großem Akku und zwei Motoren sein Geld durchaus wert ist. 

    Fotos: Polestar

    Impressum

  • Polestar 1

    Exclusive-Life

    Polestar 1

    Technik

    Motoren: Reihe 4 + 3 E-Motoren

    System-Leistung: 690 PS

    System-Drehmoment: 1.000 Nm

    Antrieb: Allrad

    Getriebe: 8-Stufen Automatik

    Top Speed: 250 km/h

    0-100 km/h: 4,2 s

    Maße/ Preis

    Länge: 4.586 mm

    Breite: 1.935 mm

    Höhe: 1.352 mm

    Leergewicht: 2.350 kg

    Neupreis: 150.000,00 Euro

    Polestar 1 – Die Nummer 1

    Er ist der große Bruder, der mit dem Verbrenner unter der Haube. Plus drei E-Motoren. Ein Hybrid als Türsteher in den Club der Elektriker von Polestar. Und wir haben ihn erlebt. Hautnah und mit einer wirklich coolen Reaktion der Hamburger Polizei.  

    Hamburg, 2019

    Das gigantisch wirkende Coupé, dessen Ausmaße allein den Wagen in den Fokus rücken können. Wäre da nicht die Strahlkraft der Form, der Details, der Aufmachung. Ein Hybrid mit mehr als 600 PS und die können den Wagen in knapp vier Sekunden bis Tempo 100 werfen. 1.000 Newtonmeter Drehmoment, in Worten eintausend. Man bewegt das rechte Pedal nach unten, die Drehzahl spielt dabei nicht wirklich eine Rolle, nur der Strom muss fliessen, denn drei E-Motoren nehmen den Reihenvierzylinder an die Hand und schieben, was das Zeug hält. Der 2,3-Tonner rennt und rennt, die Straße kann dann gar nicht lang genug sein und hinter dem Steuer denkt man über Sportwagen nach und fragt sich, weshalb bisher noch niemand in einen Zweisitzer diese Technik eingebaut hat, vermutlich, weil nicht genug Raum unter der Karosserie ist. 

    Nummer 1 steht vor der Tür, korrekt geparkt. Polizei-Kontrolle, wegen Nummernschild, weil schwedisch. Es folgen Fragen über Fragen. Man kenne diesen Wagen nicht, man sei immer skeptisch, wenn da ein Auto unbekannter Herkunft und Bauart rumstehe. Es wird immer absurder, man schaut sich die Papiere an, liest, versteht Bahnhof, liest nochmal, und kommentiert, es sei wohl alles in Ordnung. Aber der Wagen sei schon cool. Na also, die Polizei mit Geschmack und Neugier.

    Wir flanieren durch Hamburg, Fahrmodus „elektrisch“, das soll 120 Kilometer weit gehen und wenn der Stromspeicher leer ist, kann man per Nabelschnur den Akku wieder mit Leben füllen. Das geht maximal mit 50 kW und dauert nicht so lange. Vorausgesetzt, man findet eine entsprechende Ladestation. Schaltet man in den Hybridmodus kümmern sich Soft- und Hardware um die beste Verteilung der Arbeit an Bord, also die beste Mischung aus Verbrenner- und E-Motoren. 

    Im Inneren des Polarsternes findet man sich so schnell zurecht, wie in der eigenen Wohnung. Alles hat seinen Platz, Handbücher sind überflüssig. Der Zentralmonitor ist die Heimstädte für alle wichtigen Informationen und Einstellungen. Das Prinzip „Folge deinen Intuitionen“ wird von Volvo als Konstante gesehen und genau so laufen die Finger über den Monitor. Der Wahlhebel darunter ist ein Schmuckstück, das Lenkrad ist nahezu jungfräulich, links und rechts wenig Auswahl an Einstellmöglichkeiten. Ganz groß, für Musikliebhaber, der Laut-Leise-Drehknopf, wichtig immer dann, wenn man einer sympathischen Landstrasse begegnet oder die Autobahnfahrt durch ein feines Hörspiel ein wenig emotional aufgeladen werden muß. Hybride oder reine Elektriker sind nicht für ihren aufregenden Sound bekannt, es sein denn, man steht auch ein sattes Summen.

    Wir lassen die Musik Musik sein und bewegen der sehr coolen Schweden durch die Irrungen der Innenstadt Hamburgs. Baustellen-Tango, Ampel-Hopping, die Alster als urbanes Segelrevier glänzt vor sich hin und unser Polarstern gibt das Model, verwandelt Hamburgs Straßen in einen Laufsteg. Es glotzt, fotografiert, postet und überlegt überall. Das Logo ist unbekannt, das Heck schon eher, könnte ein Volvo sein, vorn fehlt allerdings die Spange plus Schriftzeichen. Kennzeichen schwedisch. Was Neues? Und wenn, dann so richtig krass. 

    Raus aus dem Dschungel, rein in die Wälder. Die Nordheide mit ihrem Naturschutzpark freut sich auf uns. Heidekraut in voller Blüte, wie ein Willkommensstrauss. Der weiße 1 stromert so lange wie möglich, als ob er die Bienchen und andere Naturvölker nicht nerven wolle. Das funktioniert so gut, so reibungslos, man könnte meinen, dass Polestar seit Jahren mit E-Motoren und deren Organisation Erfahrungen gesammelt hat. Dann in den Hybrid-Modus, hier und da soll der Vierzylinder ran und er tut dies fast ebenso leise und gemach. 

    Autobahn-Gespräche. Der Polestar 1 schlendert in aller Ruhe eines Hybriden auf der A7 in Richtung Süden und er wird fotografiert, als hätte er die Stones an Bord und das stünde aussen angeschrieben. Und er hat den Blues, den Zug, den Drang nach Rock´n-Roll. Kein Heavy-Metall, eher die Soul-Nummer. Er rennt nach vorn, wenn man den Fuß senkt, er kann das wirklich gut und nachhaltig, wer hinter ihm her ist, wundert sich dann doch, dass dieser Schwede einen derartigen Drang nach vorn entwickeln kann. Das macht Spaß, läßt den Rückspiegel recht schnell leer werden und ein Grinsen im Gesicht ist im Grunde an der Tagesordnung. 

    Wir stellen den starken Schweden wieder ab. Bleiben mit den Augen wieder am Heck hängen, erinnern uns an Bärenkräfte, einen heftigen Preis von 155.000 Euro und die Tatsache, dass insgesamt 1.500 Exemplare gebaut werden sollen. Weltweit. Es gilt also, den Polestar-Händler in ein Gespräch zu verwickeln und einen Vertrag zu unterschreiben. Es sei denn, man wirft ein Auge auf den reinen Elektriker Polestar 2.

    Fotos: Polestar

    Impressum

  • Bond Cars

    Exclusive-Life

    Bond Cars

    004 Bond-Cars – Im Angesicht des DB5

    Kann man in einem DB5 Silver Birch völlig entspannt auf einer Rennstrecke umher fahren? Ist der Blick in den Rückspiegel obligatorisch oder schwebt der Zeigefinger der linken Hand ständig über irgendeinem Knopf. Schleudersitz, rotierende Gewehrläufe, Ölablass, Schutzwand am Heck gegen Kugeln und so weiter? Wir haben das mal ausprobiert. 

    Solche Anrufe mag man. Nach Silverstone fliegen und die Bond-Flotte, welche im nächsten Film unterwegs sein wird, mal ausprobieren. Inklusive Stunt-Car. Da wären: DB5, DB5 Stuntcar, V8, DBS Superleggera und Valhalla.

    Die Liste ist ungewöhnlich lang. Noch nie waren derart viele Aston Martin in einem Film unterwegs. Im Normalfall sieht man den DB5 und der Hauptdarsteller ist ein besonderer Aston. So zumindest lief das in den letzten Bond-Filmen ab. Diesmal steht oder besser fährt und ballert der Klassiker DB5 im Fokus des nächsten Filmes mit dem Titel „No time to die“. Zur Handlung schreiben wir nichts auf, weil wir nichts wissen. Weltrettung, Gadgets ausprobieren, Autorennen, von Brücken springen, Motorrad-Raserei und so weiter. Diesmal sitzen wir aber höchstpersönlich im Kinosessel. Damit wir im richtigen Moment in den Saal rufen können: „Damit bin ich vor ein paar Wochen selbst in Silverstone gefahren!“

    Fangen wir mal an. Mit dem V8, also jenem Aston, den Timothy Dalton bewegte oder vom Stuntfahrer bewegen lies. Das Coupé wurde Mitte der 80er gebaut und im Film modifiziert. Es heisst, dass bei den Dreharbeiten verschiedene V8 benutzt wurden. Was nicht wirklich verwunderlich ist, denn Bruch gibt’s immer.

    Wir sitzen also rechts, der Handschalter links, die Scheibenwischer sind tot und es nieselt leicht aber beständig. Vorn sollen 280 PS anliegen, der Wagen bringt so rund 1800 Kilo auf die Waage. Man sitzt sehr bequem und die ersten beiden Runden zeigen, dass dieser Bond-Wagen eigentlich kein Spezialist für wilde Verfolgungsrennen sein kann. Er wankt, er hebt das Beinchen, der V8 braucht, logisch, Drehzahlen und die Bahn wird nicht trockner. So kommt es dann zum Tanz des Hinterns, anders ausgedrückt, das Heck will mehr und bewegt sich entsprechend, was die Fahrerei nicht einfacher macht. Es braucht Zeit und Gefühl, die Gänge flutschen dann doch recht einfach rein und raus. Es geht um Rhythmus und Balance. Der schwere Motor vorn drückt ganz ordentlich und schlußendlich kommen wir zu dem Schluss, dass James mit diesem Wagen lieber den Einkauf erledigen sollte oder noch besser im nächsten Film dann den DBX nehmen sollte. Der V8 war kein Verkaufsschlager, sogar der berühmte Aston-Eigner David Brown musste seine Firma zu Zeiten des V8 verkaufen. 

    Abstellen und wechseln. Der DBS Superleggera darf ran. Es nieselt immer noch und das ist dem aktuellen Flaggschiff von Aston Martin sowas von egal. Die Reifen greifen zu, Lenkung und Federung arbeiten einwandfrei. Die über 700 PS sind eine Pracht und wir rennen über die Rennstrecke wie ein sehr junges Pferdchen mit der Energie eines Atomkraftwerkes. Nur einmal bockt das gute Stück. Die Nanny namens ESP greift mal kurz ein. Ein Machtwort und der schöne Hintern läuft wieder in der Spur. Wir wären gern zehn oder mehr Runden gefahren, aber der Fuhrpark von James will komplett bewegt werden. Ein DB5 wartet.

    Silver Birch, logisch. Vorhin haben wir noch einen dritten und einen vierten DB5 gesehen. Einer ist an beiden Seiten mit Schrammen übersäht. Jedenfalls sieht das so aus. Im Film wird genau das auch suggeriert. In Wirklichkeit klebt eine Folie auf dem Lack und darauf hat man, was auch immer gesprüht. Der Laie sieht natürlich die schöne Haut zerkratzt. Keine Sorge, alles gut.

    Und daneben dann, der Gadget-DB5. Vorn die Knarren, Wechselkennzeichen, hinten die Schutzwand, oben die Dachöffnung wegen den Schleudersitzes. Man erinnert sich an die Filmszene und man hätte so gern gesehen, dass der böse Bösewicht durchs geschlossene Dach geflogen wäre. Nur mal so nebenbei. 

    Und dann die Tür öffnen, natürlich rechts. Wieder ein Handschalter. Holz, Leder, feiner Stuhl, Teppich. Erstmal vergessen, dass dieser DB5 schon eine Million Euro kosten kann. Ein Original. Serie II. Reihen-Sechszylinder mit vier Liter Hubraum und irgendwas um 280 PS. Es soll damals, Mitte der Sechziger, so um 230 km/h gelaufen sein. Heute läuft nur sehr wenig, was mit dem Wetter und der mangelnden Kompetenz des Fahrer zu tun hat. Das Lenkrad fordert Muskelkraft, die Schaltung ist tricky, weil mit der linken Hand zu bedienen und eben aus den 60ern. Man muss üben und sich erinnern. Synchronisiert ist das Getriebe zwar, aber es passt in der Vorstellung des Bedieners eben besser, wenn man Zwischengas gibt und beim Schalten nach unten, dann doch zweimal kuppelt. Kupplung – Gang raus – Kupplung – Zwischengas- Gang rein. Und das muss wieder rein, in den alten Automtatik-Dickschädel. Aber es läuft dann doch ab der dritten Runde. Der Aston mit der wunderbaren Figur kommt ins Laufen, der Fahrer findet den groove. 

    Es geht dabei um Rhythmus, um Ruhe und um Dynamik im richtigen Maß. Der Wagen will schnell gefahren werden, aber nicht im pubertären Stil. Also hektisch, linkisch. Eher rund, ausgewogen. Wie ein Ernährungsplan. Vor allem das richtige Maß. Man spürt dann irgendwann, ob die Bremse diesen Druck noch will oder ob sie sich sträubt. Der Wagen läuft dann nicht mehr, er stolpert. Gute sechs Runden, zum Schluß fast versöhnlich. Rein und raus aus den Schikanen, die Gerade als Parade-Platz. Aus dem Zweiten, fast voll ausgedreht, in den Dritten, kurz vor dem Ende hinein bremsen, nicht zu tief, dann in den Zweiten, Zwischengas auch als Fanfare. Wunderbar. Connery hatte vermutlich seine Freude. Wenn er den überhaupt fahren durfte, der Sicherheit und des Geldes wegen. Die Versicherungen mögen das nicht und die Produktionsfirmen auch nicht. Wir schon.

    Der Stuntwagen steht da. Mit Käfig, leichten und sehr harten Schalensitzen. Dazwischen ein Kasten mit dem Start-Prozedere-Gedöns. Hauptschalter für den Strom, Notaus-Knopf in Rot und dem Anlasserknopf. Ein Rallyecross-Wagen auf dem Kostümfest. Die Hülle aus Verbundstoff. Modernes Rennfahrwerk, starke Bremsen, eben alles, was man beim Dreh so braucht. Mark Higgins, der Stuntfahrer, steht sehr lässig in der Box und schaut sich an, was wir Journalisten so mit seinem Arbeitsgerät anfangen. Der optische DB5 ist so ganz anders als das Original. Drei Stück werden beim Dreh eingesetzt. Den Preis nennt er nicht. Aber wir wissen, dass dieser Wagen ein Sonderling ist und dass wir umdenken müssen.

    Erstmal in den Käfig krabbeln. Mit Ende 50 nicht leicht, mit 180 cm und einer halbwegs schlanken Figur doch machbar. Dann die Maschine anwerfen, den Sitz nach vorn ziehen, Dreipunktgurt anlegen. Handschalter. Gang rein und los. 300 echte PS, Heckantrieb und endlich eine trockene Bahn.

    Das Wort Motorsport taucht vor dem geistigen Auge auf. Der Wagen wiegt so um 1000 Kilo. Rein in die erste Runde. Gleich zu aggressiv, fast raus und ein Kollege meint später, er sei aufs Green gerutscht, weil zu hektisch, zu übermütig. Schwein gehabt, eingefangen, weiter in die erste Schikane, am Ende eine 90-Grad-Kurve mit viel Platz. Ganz aussen angesetzt, einbremsen, einlenken, Gas am Scheitel, vorher in den Zweiten, der V6 brüllt los bis auf 5000 Touren, dann auf die lange Gerade, in den Dritten fast 6000 Touren und das Ding rennt wie ein Sportler auf den letzten Metern vor dem Zielband mit einer Meute an Kollegen im Genick. Wieder eine Schikane. Rechts, links, ein wenig mit Steigung, dann eine lange Links, offen und wieder eine Gerade. Auslauf für einen Windhund im feinen, italienischen Maßanzug. Der Stuntwagen ist eher ein Terrier. Mit Jagdinstinkt und Ausdauer. Nach sieben Runden, raus aus dem Käfig und Mark fragen, was ihm besonders viel Freude macht. „Wenn der Wagen heilt bleibt und meine Knochen“. Stuntleute sind Perfektionisten.

    Und dann steht da Valhalla. Allein, unberührt und doch regelmäßig umrundet. Dieses merkwürdige, futuristische Auto mit der Kuppel, dem bis auf den letzten Platz mit Knöpfen vollgestopfte Lenkrad. Unter der Hülle lauert ein Mittelmotor, V6 plus E-Antrieb. 1.000 PS und eine Million der Preis. Unnahbar, unerreichbar für viele Menschen. Er wird im neuen Bond-Film zu sehen sein. Nicht fahren, so wie heute für uns. Ein Mythos. Noch. 2021 wird er an erste Kunden ausgeliefert. Wer Interesse hat, meldet sich bei Aston Martin. 

    Fotos: Max Earey für Aston Martin 

    Impressum

  • Golden Gate Diving

    Exclusive-Life

    Golden gate Diving

    Golden Gate Diving: Auf einen Dunk nach Oakland

    Ja, die ein oder andere Strebe könnte einen leichten Nachstrich vertragen. Die Golden Gate Bridge strahlt zuerst aus der Ferne, bis unser Heli beidreht und geradewegs unter der Brücke hindurch fliegt und unserer Reise nach Kalifornien einen echten Kick verpasst. 

    Nein, das übliche Kalifornien-Dreieck wollen wir hier nicht beschreiben. Auch wenn Millionen Menschen darauf schwören. Wir haben Kalifornien einmal anders besucht und deshalb ist dieser Reisebericht eher ein Aufschrieb mit Besonderheiten.

    Monterey, das kleine Städtchen am Meer. Europäisch, ruhig, sehr, sehr teuer und voller Zufriedenheit. Häuser mit Holzfassaden, dicke Brocken spielen am Strand mit den Wellen und sorgen für ein Feuerwerk der Gischt. Man kann stundenlang auf einer Bank sitzen und dem Treiben auf dem Meer oder umgekehrt auf der Küstenstraße zuschauen. Zufriedene Leute auf Urlaub oder Bewohner, denen man zurufen möchte, dass sie zu beneiden sind. Wer hier wohnt braucht keine Reise, es sei denn er steht auf Wintersport oder Indian Summer-Feelings. Wir habe jedenfalls eine kleine Ausfahrt mit dem BMW X4 M40i unternommen. Zuerst den Highway No1 Richtung Süden, Big Sure war unser Ziel. Der „Große Süden“ ist eine Wucht, eine natürliche Bühne für Vögel aller Art und den Mensch, der hier lebt. Kunst in allen Formen und Farben. Ein Coffee-Shop hat uns ordentlich in die Reisekasse gegriffen. 7,50 US-$ für einen kleinen Kaffee to go, ärgerlich aber scheinbar normal. Irgendwer muß die sehr, sehr feinen Häuser an der Küste schließlich finanzieren.

    Und trotzdem, wer auch immer hier Station macht, sollte lieber auf die üblichen Touri-Ziele verzichten und die gesparte Zeit an einem der schönen Aussichtspunkte an der Küste verbringen. Eine Stunde den Blick Richtung Horizont laufen lassen, den Kopf mitsamt aller Synapsen und Hirnwindungen auf innere Ruhe schalten und der Natur ihrem Spiel zusehen. Das kann zwar auch an Nord- und Ostsee funktionieren, aber hier an dieser Stelle sprechen Welle und Fels so derart klar miteinander, man kann ihnen zuhören und echte Momente mit nach Hause nehmen. Zollfrei und ewig haltbar. Als Kontrast zur wunderbaren Welt der Wellen und der Kraft des Meeres empfielt sich ein kleiner Ausritt auf Kaliforniens wildestem Asphaltband.

    Wenn der Korkenzieher zuschlägt

    Da wäre der BMW M2, mit dem wir die Rennstrecke Laguna Seca ausgemessen haben. Irgendwie haben wir immer wieder von vorn anfangen müssen, Runde um Runde und am Ende wussten wir nicht, ob man nun schnell oder langsam war, wir wissen auch nicht ob die angegebenen 3,601 Kilometer Asphalt tatsächlich stimmen. Es war und ist uns egal. Ja der Korkenzieher, eine wilde Ecke, eine Angst-Kurve oder besser eine Angst-Kombination. Wir wurden vorher gewarnt, man hat uns vor dem Ritt klar gemacht, dass hier Gefälle plus Kurve plus null Sicht lauern. Unser Rennwagen war tapfer, wir auch und deshalb kann man später so tun, als hätte es so etwas wie Angst nie gegeben. Auf alle Fälle hatten wir eine Menge Freude bei der Arbeit und wer selbst einmal den Mazda Raceway, so heisst die Rennstrecke Laguna Seca offiziell, erleben will, kann auf http://www.mazdaraceway.com/calendar nachschauen wann das nächste Rennen stattfindet oder man geht gleich auf´s Ganze und mietet die Strecke und dazu noch einen Trainer mit Auto. Infos dazu findet man hier: http://www.mazdaraceway.com/track-rentals.

    Hier der Bericht über unsere Fahrt im BMW M2

    Kaum hat sich der Magen wieder in seine Ruhephase begeben, kaum ist der Kreislauf wieder im Rhythmus der kalifornischen Lebensfreude unterwegs, sitzt man in einem Helikopter und schaut sich die Radieschen von oben an. Es geht gen Oakland, der mittelgroßen Stadt direkt im Dunstkreis von San Francisco Der Rotor über uns arbeitet sich durch die feine, mit der wunderbaren kalifornischen Sonne durchtränkten Luft. Man schaut aus dem Fenster und beobachtet, wie San Francisco immer näher rückt. Die Häuser, eben noch allein stehend, mit leckerem Pool geschmückt, stehen bald dicht an dicht. Würde man von oben einen mit Wasser gefüllten Luftballon hinunter werfen, man träfe mit großer Wahrscheinlichkeit immer das Dach eines typischen Vorort-Häuschens. Nach ein paar Minuten dann die Golden Gate, jene Brücke über die man entweder hinaus Richtung LA fährt oder hinein auf die Straßen von Michael Douglas und Carl Malden. Und dann das International Orange, jene Farbe, die man weltweit als Anstrich der Golden Gate Bridge kennt. Es leuchtet und wetteifert mit dem Konstrukt dieser Brücke um Aufmerksamkeit. Immer näher rückt der Helikopter an das Bauwerk heran , einzelne Autos sind erkennbar, dann scheint der Pilot links abzubiegen, er neigt den Hubschrauber leicht nach links, um dann gleich wieder das Fluggerät scharf nach links zu steuern, geradewegs auf die Brücke zu. Man schaut verwundert nach vorn, durch die Frontscheibe, der Heli taucht kurz ab, findet dann wieder den Gleichklang mit dem Horizont, taucht weiter ab und gewährt uns einen fabelhaften Blick unter das Stahlkonstrukt, das aus dieser Perspektive ausschaut, wie ein stählerner Riese, der seinen rechten Arm ausbreitet, damit der Mensch das Wasser der Bucht trocken und schnell überqueren kann. Was für ein Erlebnis.

    Ein paar Minuten schauen wir uns die Dächer der Hochhäuser von San Francisco an, der Heli biegt ab und landet auf einem Airport. Aussteigen und die Kamera checken. Sind alle Bilder drauf? Auch die großen Augen der Kollegen, das Grinsen des Piloten? Eine Gruppe Shuttle-Vans bringt uns nach Oakland, wir werden erwartet.

    Basketball hat man früher auch mal gespielt. Zur Abwechslung und weil man länger war als der Rest der Gang. Aber nur kurz. Fußball und bei mir Tischtennis, setzten sich durch. Man kennt die Harlem Globetrotters aus dem Fernseher, das US Dream Team aus Barcelona und nun lernen wir die Golden State Warriors kennen oder genauer deren Trainingshalle und das wird spannend.

    Sie sind die Kings der NBA, Stephen Curry trifft und trifft. Der Name des derzeitig besten NBA-Teams verwirrt ein wenig, was daran liegt, dass die Warriors ursprünglich in Philadelphia spielten, dem Golden State. 1961 wurden sie nach San Francisco verkauft, zogen 1970 nach Oakland, sind nach 1947, 1956, 1975 nun zum fünften Mal NBA-Champion und derzeit auf dem besten Weg zur sechsten Meisterschaft. Wir werden die Spieler selbst nicht sehen können, die Jungs spielen auswärts und verpassen unsere Show.

    53-jährige Männer aus Norddeutschland, deren Körperlänge ganz scharf an der 180-Meter-Grenze kratzt und die bisher lieber kleine weiße Bälle mit Schmackes von der einen zu den anderen Hälfte eines grünen Tisches geprügelt haben, sind beim Thema Basketball eher Randfiguren. Die Tatsache, dass man ihnen ein original „Warriors“ Trikot plus Hose mit Namen zur Verfügung stellt, kann den Betrachter am Spielfeldrand unterhalten, der Autor jedenfalls hatte seine Freude und erinnert sich auch in fünfzig Jahren an diese Begebenheit. Dunkings wurden versucht, aber nicht geschafft, die Körbe wurden wohl extra hoch gehängt. 

    Die Trainingshalle der Golden State Warriors. Weit oben, auf dem Dach eines Hochhauses platziert. Neben der Eingangstür steht der blaue BMW M2, wir hatten schon das Vergnügen. Drinnen das feine Parkett, glänzend, bestens poliert, an der Wand die Helden der Warriors und dann die Cheerleader. Junge Damen, sportlich unterwegs, motivierend und professionell. Ein Gespräch mit Nate Thurmond, jenem Spieler der in den 60er und 70er Jahren für die Warriors spielte. Nate erzählt von früher, als Basketball-Spieler vorwiegend Allrounder waren und er mit seinen 2,11 Meter Länge zu den besten seiner Zunft zählte. Eindrucksvoll dieser Mann. 

    Sie springen und fliegen durch die Luft, höher als der Korb. Ein Trampolin ist der Beschleuniger und die Jungs haben Spaß an der Nummer. Wir sitzen am Spielfeldrand, schwitzen die Trikots voll und staunen Bauklötze. Und damit man den M2 noch einmal so richtig in seiner blauen Tracht bewundern kann, springen die sportlichen Jungs der Show-Truppe noch einmal auf dem Dach in Richtung Korb. Man würde jetzt noch einmal gern den BMW in Laguna Seca durch den Korkenzieher drehen, den Wellen beim Spielen mit den Felsen zuschauen und ein Spiel der Warriors kurz vor dem Tiel ansehen. Das Dreieck haben wir nicht gemacht, aber die Highlights unserer Reise waren auch nicht von schlechten Eltern.

    Hier noch ein paar Tipps:

    Eine wirklich schöne Lodge. Ein wenig abgelegen, deshalb ruhig und die Häuser bieten genug Komfort und Qualität für einen längeren Aufenthalt.

    Hotel: http://www.carmelvalleyranch.com/

    Impressum

  • Grotta Palazzese

    Exclusive-Life

    Grotta Palazzese

    Ein Urlaubsflirt – Fiat 500 Jolly Spiaggina Icon-e

    Dieser Abschied fällt ziemlich schwer, man blickt zwei- oder dreimal zurück wenn man geht. Als wolle man dieses Bild im Kopf für lange Zeit speichern. Deshalb lieber noch zwei Sicherheits-Aufnahmen. Falls das erste unscharf ist oder verloren geht. 

    Es war eine kurze Begegnung, eine sehr kurze. Ein erster Blick auf einem Parkplatz, fast zehn Leute standen rum. Ein Techniker erklärte die paar Knöpfe, den schwarzen Hebel an der Stelle, die eigentlich für einen Tunnel reserviert ist. Aber einen Tunnel für eine Welle braucht man hier nicht. Die beiden Stühle vermisst niemand, keine Veranda steht plötzlich mit Tisch und einem einsamen Stuhl da. Der Jolly Spiaggina wird mit zwei Stühlen geliefert. Er ist selbst eine Veranda. Mit vier klitzekleinen Rädern, zwei Seilen mit Haken für die Öse, für die Sicherheit. Damit niemand von der Veranda rutscht. Ein 5ooer aus den Fünfzigern, ein Nuova ohne Dach, dem original Spiaggina nachempfunden und dann einen E-Antrieb inklusive Akku eingebaut. Icon-e sagt der Italiener aus Milano. 85 Sachen schnell soll er sein und runde 100 Kilometer weit kommen, dann will er den Lebenssaft aus der Steckdose. 

    Auf dem runden Knauf oben auf dem Wahlhebel sieht man eine Schildkröte und ein Karnickel. Geduld und Rammeln, galama und ab die post. So einfach ist das. Wichtig: die Wahl sollte früh genug abgeschlossen sein. Wer die Schildkröte mitten am Berg weckt, hat eventuell Pech gehabt. Der Motor läuft dann heiß und das heisst Pause. Bei 44 Grad irgendwo bei Puglia in Apulien und dann Pause ohne Dach, Baum oder wenigstens eine Mauer. Schweissperlen laufen der Schwerkraft nach und sammeln sich im rechten Schuh, was später müffelt. Der kleine E-Motor kann wieder, diesmal direkt das Panzertier, der Kraxler stürzt sich mit 35 km/h den Berg hinauf. Zwei erwachsene Männer lachen, freuen sich. Sie sitzen in einem dicken LKW und haben Pause. Unser Testwagen erregt die italienische Seele, weil in den italienischen Farben lackiert und dann auch noch der Nouova, also jener Fiat, der noch heute jede italienische Familie von Neapel bis nach Mailand transportiert. Mit Gepäck und ohne Probleme. Complimenti, bella macchina.

    Das Kaninchen ist am Zug. Lange Kurven, leicht abschüssig, offen und spürbar nach innen geneigt. 85 Sachen, der kleine Zweisitzer ist jetzt so richtig in Fahrt. Das Fahrwerk, noch ganz die historische Technik, ist voll konzentriert bei der Sache. Das feine Volant gönnt sich ein wenig Spiel, die Bremsen wollen mit ernstem Druck aktiviert werden und die Federung ist sehr großzügig, weil sie uns die Leistung einer Federung der 50er Jahre demonstriert. So war das damals. Man bremste präventiv, man drehte am Lenkrad immer einen Zacken weiter und man hob den Hintern vor der Bodenwelle. Im Jolly macht man das genau so und es macht einen Riesenspaß. Dass der kleine Charmebolzen trotz E-Antrieb ein wenig quietscht und rappelt, ist der alten Karosserie und der darunter arbeitenden Technisch geschuldet. 

    Wir machen eine Reise, auch um den kleinen Fiat zu testen. Am Start steht der Kleine mit vollem Strom-Tank und blickt auf´s Meer hinaus. Der Ort: Polignano a Mare. Das Hotel: Grotta Palazzese, welches mit fünf funkelnden Sternen auf einem Felsen sitzt und aus dessen Fenstern man sehnsüchtig den Horizont nach schneeweisen Segeln absuchen kann. Direkt neben dem Eingang des frisch renovierten Hotels stehen die Touristen Schlange, ein kurzer Blick nach links unten und dort ist die Grotte, die früher „Grotta di Palazzo“ genannt wurde. In der Grotte erblickt man Stühle und Tische, deren weiße Tischdecken im Wind wie Fahnen flattern. Später am Abend sitzen wir dort. Mit wunderbarem Vino, mit frischem Fisch und allem, was unseren Gaumen erobert und was viele Gäste motiviert, doch wenigstens ein Foto des köstlichen Mahls in mindestens ein soziales Netz zu stellen. Und immer wieder schweift der Blick hinaus, noch einen kurzen Schnappschuss mit den Augen, bevor man aufwacht und erkennt, dass man nur geträumt hat. Ein wichtiger Hinweis: unbedingt im Hotel anrufen und einen Tisch im Restaurant reservieren. Morgen starten wir die Motoren, lautlos und stylisch.

    Alberobello heisst das Ziel unserer ersten Etappe. Ein kleiner Trip, bergauf, bergab. Durch Dörfer, an Oliven-Plantagen vorbei. Vom Meer entfernt und trotzdem so viel fürs Auge bietend. Der Jolly rennt los, am Strassenrand schaut man dem dreifarbigen Fiat, der nahezu stumm die Herzen der Menschen erobert. Immer wider winken, lächeln. Als wäre man Teil der Mille Miglia. Ein ganz besonderer Teil. In Alberobello eine Pause, der Fiat steht vor dem Polizeirevier und drum herum reichlich Menschen mit Kamera, noch sind 50 Kilometer Strom im Tank. Später dann eine Rundfahrt durch eine Trulli-Siedlung. Die speziellen Häuschen sind uralt und sehen aus, als hätten hier früher die Schlümpfe gelebt. Der Fiat rollt durch die engen Gassen, immer wieder Komplimenti. Über 40 Grad, wir wollen ans Meer.

    Es geht nach Torre Canne und zum Beachclub Le Palme. Mittagessen, baden, coole Drinks, ins Meer, relaxen. Die Liste der Dinge, die wir geniessen wollen, ist extra lang. Der Lunch ist super köstlich, der Rosewein cool und fruchtig. Unser Fiat wird mit Strom gefüttert und dann wieder nach Hause gebracht, weil dort schon die ersten Freunde dieses kleinen Italieners warten. Man kann ihn reservieren, fahren und geniessen. Die Autovermietung Hertz hat ihn im Programm. In verschiedenen Farben. Plus ein paar weitere italienische Köstlichkeiten der Automobilwelt. Klangvolle Namen sind darunter. Vom Supersportler über die Luxuslimousine bis zum mondänen Cabrio. Und mitten in dieser Perlenkette lockt der Fiat 500 Jolly Spiaggina Icon-e. 

    Den Jolly mieten Sie hier: https://www.hertz.com/p/european-fleet-guide/selezione-italia

    Das Hotel: Grotta Palazzese finden Sie hier: https://www.grottapalazzese.it

    Unser Fotograf vor Ort: Enes Kucevic

    Impressum

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung